Memo AG: Emissionsfrei liefern mit E-Vans und Cargobikes in Würzburg

Das neue Konzept entstand in Kooperation mit der FHWS und ermöglicht dem Büroartikelversender eine umweltfreundliche Zustellung, aus dem Depot per E-Transporter, dann in der Feinverteilung per E-Cargobike.

Die Memo AG beliefert Würzburg emissionsfrei. (Bild: Memo AG)
Die Memo AG beliefert Würzburg emissionsfrei. (Bild: Memo AG)
Johannes Reichel
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Sandra Lehmann)

Der Büroartikelversender Memo AG liefert Bestellungen von Privat- und Gewerbekunden am Stammsitz des Unternehmens in Würzburg seit Anfang 2020 emissionsfrei aus. Das gab der Anbieter kürzlich bekannt. Demnach werden die Pakete aus dem Memo-Lager in Greußenheim mit einem eigenen Elektrofahrzeug, das über regenerative Energien angetrieben wird, nach Würzburg gebracht. Die Feinverteilung erfolgt anschließend über Elektro-Lastenräder. Laut Memo werden dabei alle Bestellungen, die bis 11.00 Uhr bei dem Versender eingehen, noch am selben Tag an die Kunden ausgeliefert.

Umweltverträglichkeitsanalyse beauftragt

Realisiert wurde das Projekt dem Onlinehändler zufolge gemeinsam mit Studierenden des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften/Schwerpunkt Logistik der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Neben einer Umweltverträglichkeitsanalyse seien im Rahmen der Zusammenarbeit unter anderem passende Partner für die Zustellung, geeignete Lastenräder sowie sinnvolle Standorte für Microhubs ermittelt werden.

Junge Menschen fördern

Für die Auslieferung arbeitet Memo nach eigenen Angaben mit zwei Dienstleistern zusammen. Einer ist das Berufsbildungswerk Caritas Don Bosco gGmbH, eine Einrichtung für benachteiligte junge Menschen mit Förderbedarf, die bereits seit Jahren Partner von Memo ist. Der zweite Dienstleister ist die Radboten GbR, ein 2017 gegründetes Unternehmen für umweltfreundliche Express-Logistik. Die Radboten sind laut Memo außerdem Gründungsmitglied des Radlogistikverbands Deutschland e.V. und setzen sich als Partner des Bündnisses „Verkehrswende jetzt“ für eine nachhaltige Mobilität in der Stadt Würzburg und in der Region ein.

Aufwand nicht unerheblich

Der zeitliche, personelle und vor allem finanzielle Aufwand für die Radlogistik generell ist laut eigenen Aussagen für die Memo AG nicht unerheblich. Die große Herausforderung bestehe darin, den kompletten Versandprozess mit den erforderlichen Schnittstellen zur Übermittlung der Versandinformationen und Kundenbenachrichtigungen organisatorisch und technisch abzuwickeln. Bisher würden die doppelten Versandkosten – für Paketdienstleister und Radlogistiker - nicht an die Kunden weitergegeben. Auch die Anschaffungskosten für eigene Elektrolastenräder trage das Unternehmen selbst.

„Wir sehen in der Zustellung mit Elektrolastenrädern auf der letzten Meile zum Kunden eine sinnvolle und zudem effektive Möglichkeit, um Städte und Ballungsräume von umwelt-, klima- und gesundheitsschädlichen Emissionen zu entlasten“, so Frank Schmähling, Vorstandsmitglied der Memo AG.