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Mercedes-Benz eActros 600: Serienstart für elektrischen Fernverkehrs-Lkw

Die Serienfertigung des Mercedes-Benz eActros 600 hat im Werk Wörth begonnen. Der batterieelektrische Lkw zielt auf den europäischen Fernverkehr und soll CO2-Emissionen im Straßengütertransport reduzieren.

Hier noch im Prototypen-Status. Seit heute läuft in Wörth der Mercedes-Benz eActros 600 für den Fernverkehr in Serie vom Band. (Foto: C. Harttmann)
Hier noch im Prototypen-Status. Seit heute läuft in Wörth der Mercedes-Benz eActros 600 für den Fernverkehr in Serie vom Band. (Foto: C. Harttmann)
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Daimler Truck hat offiziell mit der Serienproduktion des Mercedes-Benz eActros 600 im Werk Wörth begonnen. Karin Rådström, CEO von Daimler Truck, sprach von einem wichtigen Schritt in der Transformation der Transportbranche:

„Mit einer Reichweite von 500 Kilometern mit einer Batterieladung zielt unser eActros 600 auf das Langstreckensegment in Europa, das für zwei Drittel der CO2-Emissionen im schweren Straßengüterverkehr verantwortlich ist.“

Der neue Lkw solle einen Beitrag zur Reduzierung von Emissionen im Güterverkehr leisten, so Rådström weiter. Auch die Landespolitik bewertet den Serienstart positiv. Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau von Rheinland-Pfalz, betonte:

„Hier in Wörth wird künftig ein Fahrzeug vom Band laufen, das sich an der Spitze der technologischen Entwicklung positioniert.“

Zudem unterstrich sie die Bedeutung des Projekts für die Wettbewerbsfähigkeit und industrielle Wertschöpfung in Rheinland-Pfalz.

Werk Wörth: Transformation auf allen Ebenen

Jürgen Distl, Leiter Mercedes-Benz Trucks Operations, erläuterte nimmt der Standort Wörth im Produktionsverbund von Mercedes-Benz Trucks eine zentrale Rolle. Nicht nur für die Serienproduktion des eActros 600 spiel es eine zentrale Rolle. Vielmehr werde die Transformation auf allen Ebenen angegangen - auch im Bereich der CO2-neutralen Produktion und der eigenen Lieferkette.

„Schon heute werden wir von elektrischen Lkw beliefert, die komplette Elektrifizierung des Lieferverkehrs in das Werk Wörth soll bis Ende 2026 erfolgen – hierbei wird der eActros 600 eine entscheidende Rolle spielen“, kündigte Distl an.

Fertigung: Flexibel und parallel zum Diesel-Lkw

Die Fertigung des eActros 600 erfolgt flexibel und parallel zu den Lkw mit Dieselantrieb auf der bestehenden Montagelinie der Wörther A-Baureihen-Produktion. Er erhält dort auch sämtliche elektrische Komponenten.

Am Ende des Bands erfolgt die Inbetriebnahme des Gesamtsystems: Ab dann ist der Lkw fahrbereit und durchläuft schließlich den Finish-Prozess und die Endabnahme wie alle anderen Lkw auch. Der eActros 600 ist somit der erste elektrische Lkw aus Wörth, dessen kompletter Aufbau in einer Produktionshalle stattfindet.

Komponenten aus Mannheim, Kassel und Gaggenau

Der Umbau der Montagebänder sowie die Integration des eActros 600 in die Linienfertigung sind schrittweise erfolgt. Die bisherigen Elektro-Lkw Modelle eActros 300/400 und eEconic verlassen für die Montage der elektrischen Antriebskomponenten die Produktionshalle, um im Wörther Future Truck Center elektrifiziert zu werden. Auch die Daimler Truck Werke Mannheim, Kassel und Gaggenau spielen bei der Fertigung des eActros 600eine wichtige Rolle. Sie liefern die für den batterieelektrischen Antrieb notwendigen Komponenten wie die E-Achse, Getriebekomponenten sowie die Frontbox, in der zahlreiche Hochvolt- und Niederspannungskomponenten gebündelt werden und die im ehemaligen Bauraum des Verbrennungsmotors sitzt.

Daimler Truck stärkt Qualifizierung für emissionsfreie Fahrzeugproduktion

Um den Übergang zu emissionsfreien Antrieben erfolgreich zu gestalten, intensiviert Daimler Truck auch in die Qualifizierung seiner Mitarbeitenden. Das Unternehmen sieht gut ausgebildete Fachkräfte als zentrale Voraussetzung für die Transformation der Produktionsprozesse. Im Werk Wörth spielt das standorteigene Aus- und Weiterbildungszentrum eine Schlüsselrolle. Laut Daimler Truck wurden dort allein im Jahr 2023 rund 3.300 Trainings zu den neuen Technologien Batterie, Hochvolt und Wasserstoff durchgeführt. Ziel ist es, die Belegschaft auf die spezifischen Anforderungen vorzubereiten, die mit der Montage und dem Umgang elektrisch angetriebener Fahrzeuge einhergehen.

Weiterbildung und Personalgewinnung

Die Arbeit des Wörther Trainingscenters sei entscheidend, da Fähigkeiten im Umgang mit Hochvoltfahrzeugen und ihren Komponenten eine grundlegende Voraussetzung für die Fertigung der neuen Fahrzeuggeneration darstellen, so das Unternehmen. Neben der Weiterbildung setzt Daimler Truck auch auf gezielte Personalgewinnung, insbesondere im Bereich des elektrifizierten Antriebsstrangs. Damit sollen Fachkräfte gewonnen werden, die den Wandel hin zu alternativen Antrieben aktiv mitgestalten können. Mit diesen Maßnahmen will Daimler Truck sicherstellen, dass die Transformation zu einem emissionsfreien Gütertransport nicht nur technisch, sondern auch personell erfolgreich umgesetzt werden kann.

Klimaneutrale Produktion: Werk Wörth setzt auf Nachhaltigkeit

Die Produktion der emissionsfreien Fahrzeuge will Daimler Truck ebenfalls nachhaltig zu gestalten. Bereits seit 2022 arbeitet der Standort bilanziell CO2-neutral. Unter anderem machen dies Strom aus erneuerbaren Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraft sowie Kompensationszertifikate möglich. Zusätzlich wird die Eigenerzeugung von Energie vorangetrieben. So sollen Photovoltaik-Anlagen die Abhängigkeit von externem Grünstrom reduzieren. Dafür gründete Daimler Truck 2023 gemeinsam mit der EnBW und der Stadt Wörth am Rhein das Joint Venture „Wärmewerk Wörth“, das die Nutzung von Geothermie als klimaneutrale Energiequelle für die Produktion und die Region untersucht.

Zukunftspaket: Unternehmensleitung und Betriebsrat an einem Strang

Der Serienstart des Mercedes-Benz eActros 600 markiert einen weiteren Schritt innerhalb des Zukunftspakets für das Werk Wörth. Dieses Paket, auf das sich Unternehmensleitung und Betriebsrat 2021 geeinigt haben, umfasst neben der nachhaltigen Serienfertigung auch die Qualifizierung der Belegschaft sowie den Ausbau des Standorts als Zentrum für emissionsfreie Antriebe im Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz Trucks.

Andreas Bachhofer, Leiter des Werks Wörth, betonte: „Unsere Produktionsmannschaft ist bestens auf den sukzessiven Hochlauf in den kommenden Monaten vorbereitet.“

Betriebsratsvorsitzender Thomas Zwick hob die Bedeutung des Zukunftspakets für den Standort hervor. Die Vereinbarungen von 2021 sicherten Arbeitsplätze und trieben die Entwicklung hin zu emissionsfreien Technologien wie Batterie- und Brennstoffzellenantrieben voran. Mit diesen Maßnahmen und der Einführung des eActros 600 stärkt Daimler Truck seine strategische Ausrichtung auf einen CO2-neutralen Transport und zeigt, wie nachhaltige Produktion in der Nutzfahrzeugbranche umgesetzt werden kann.

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