Werbung
Werbung

Mercedes-Benz GenH2 Truck: Air Products, Amazon, Holcim, Ineos und Wiedmann & Winz testen den Brennstoffzellen-Lkw von Daimler Truck

Beim Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck startet die kundennahe Erprobung von fünf Mercedes-Benz GenH2 Trucks. In einer einjährigen Erprobungsphase werden praxisnahe Erfahrungen im Transport mit dem Brennstoffzellen-Lkw gesammelt.

Brennstoffzellen-Lkw im Logistikeinsatz: Daimler Truck startet die kundennahe Erprobunge von fünf Mercedes-Benz GenH2 Trucks bei Air Products, Amazon, Holcim, Ineos und Wiedmann & Winz. | Bild: Daimler Truck
Brennstoffzellen-Lkw im Logistikeinsatz: Daimler Truck startet die kundennahe Erprobunge von fünf Mercedes-Benz GenH2 Trucks bei Air Products, Amazon, Holcim, Ineos und Wiedmann & Winz. | Bild: Daimler Truck
Werbung
Werbung
Tobias Schweikl

Nach einer ausgiebigen Erprobungsphase auf der Teststrecke und auf öffentlichen Straßen, gehen nun fünf Mercedes-Benz GenH2 Trucks in die kundennahe Erprobung. Die fünf Trucks werden in Deutschland auf spezifischen Routen und in verschiedenen Anwendungsfällen im Fernverkehr eingesetzt.

Amazon wird den GenH2 Truck in seinem Logistiknetzwerk in Deutschland einsetzen, Air Products für den Transport von Flaschengasen, Wiedmann & Winz für Seecontainer, Holcim für Baustofflogistik und Vervaeke, das Logistikunternehmen von Ineos, für den PVC- und Vinyltransport. Die Fahrzeuge verbleiben während der kundennahen Erprobung aber in der direkten Betreuung und Verantwortung des Herstellers. Betankt werden sie an dafür vorgesehenen Flüssigwasserstofftankstellen (sLH2) in Wörth am Rhein (Rheinland-Pfalz) und im Raum Duisburg (Nordrhein-Westfalen).

Die Leistungsfähigkeit des mit flüssigem Wasserstoff als Energieträger betriebenen GenH2 Truck sei vergleichbar mit konventionellen Fernverkehrs Lkw, so der Hersteller. Die Lkw, die bei den kundennahen Erprobungen zum Einsatz kommen, bieten 40 Tonnen Zug-Gesamtgewicht bei einer Zuladung von circa 25 Tonnen. Sie sollen eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern haben. Die hohe Zuladung und die große Reichweite werden durch zwei spezielle Flüssigwasserstofftanks sowie ein Brennstoffzellensystem von Cellcentric, dem Joint Venture von Daimler Truck und der Volvo Group, erreicht. Sie bilden das Herzstück des GenH2 Truck.

Batterie plus Wasserstoff

Das Brennstoffzellensystem des GenH2 Truck liefert 300 kW (2 x 150 kW), eine eingebaute Batterie leistet zeitlich begrenzt zusätzlich bis zu 400 kW. Das Speichervermögen der Batterie ist mit 70 kWh vergleichsweise gering, da die Batterie nicht für den Energiebedarf, sondern hauptsächlich zur situativen Leistungsunterstützung der Brennstoffzelle hinzugeschaltet wird. Dies geschieht beispielsweise bei Lastspitzen während der Beschleunigung oder bei voll beladenen Bergauffahrten. Gleichzeitig ermöglicht die vergleichsweise leichte Batterie mehr Zuladung. Sie wird durch Bremsvorgänge und überschüssige Brennstoffzellenenergie aufgeladen.

Kernelement der Betriebsstrategie von Brennstoffzellen- und Batteriesystem ist ein Kühl- und Heizsystem, das alle Komponenten auf Betriebstemperatur hält. Die beiden Elektromotoren des Trucks sind in einer Vorserienversion auf insgesamt 2 x 230 kW Dauer- und 2 x 330 kW Maximalleistung ausgelegt. Das Drehmoment liegt bei 2 x 1.577 Nm beziehungsweise 2 x 2.071 Nm. Zwei Flüssigwasserstoff-Edelstahltanks verfügen über ein Fassungsvermögen von je 44 Kilogramm. Das Tanksystem besteht aus zwei ineinander liegenden Röhren, die miteinander verbunden und vakuumisoliert sind.

Daimler Truck bevorzugt flüssigen Wasserstoff, weil der Energieträger in diesem Aggregatzustand im Vergleich zu gasförmigem Wasserstoff eine deutlich höhere Energiedichte hat. Dadurch kann mehr Wasserstoff transportiert werden, was die Reichweite erhöht. Auch der Transportaufwand von Flüssigwasserstoff lasse sich reduzieren, zudem böten Flüssigwasserstofftanks gegenüber gasförmigem Druckwasserstoff Vorteile bei Kosten und Gewicht, so die Fahrzeugentwickler.

CO2-neutral bis 2039

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck will ab dem Jahr 2039 in den Kernmärkten EU30, USA und Japan nur noch Neufahrzeuge anbieten, die im Fahrbetrieb CO2-neutral sind. Lkw mit flüssigem Wasserstoff sind in dieser Strategie ein wichtiger Baustein, weil damit insbesondere sehr flexible und besonders anspruchsvolle Anwendungen im Schwerlast- und Fernverkehr eine dekarbonisiert werden können.

Werbung
Werbung