Mercedes Citan Euro 6: Sauber durch die City

Daimler ist bei Euro 6 schneller als das französische Original von Renault und bringt den Stadtlieferwagen Citan wahlweise in Euro 6, ohne teure SCR-Technik
Johannes Reichel

Ab Juni ist der Kleintransporter Mercedes-Benz Citan als Euro-6-Version erhältlich. Die Pkw-Variante wird wie gesetzlich vorgeschrieben serienmäßig über die neueste Abgasreinigungsstufe verfügen. Bei der Lkw-Variante ist Euro 6 optional, bevor die Norm im Herbst 2016 auch hier Pflicht wird. Dabei setzt Mercedes nicht auf einen teuren und aufwändigen SCR-Kat mit zusätzlichem Betriebsstoff AdBlue, sondern setzt einen sogenannten NOx-Speicherkat ein.

Mit einem ähnlichen System will auch Fiat bei seinen Modellen die Euro-6-Hürde überwinden und dem Kunden damit Kosten sparen. Der NOx-Speicherkat sammelt nach dem weiter optimierten Verbrennungsprozess noch verbleibenden Stickoxide und verbrennt diese separat. Dem normalerweise etwas erhöhten Verbrauch mit diesem System begegnet Daimler mit dem serienmäßigen Einsatz des Spritsparpakets "Blue Efficiency" bei den Euro-6-Versionen. Dazu zählt vor allem ein Start-Stopp-System, das helfen soll, den Verbrauch laut Werk auf 4,3 l/100 km zu drücken. Gleichzeitig mit der neuen Abgasnorm steigen die Drehmoment-Werte des 1,5-Liter-Renault-Common-Rail-Diesel-Motors um jeweils 20 Nm an und beträgt dann 200 bis 260 Nm. Die Motorleistungen bleiben unverändert bei 75 bis 110 PS.

Wie beim Pendant des Kooperationspartners Renault wertet auch Daimler den Citan um eine optionale Beifahrerdoppelsitzbank mit Staufach sowie ein neues Navigationsgerät auf. Darüber hinaus sorgt eine Rückfahrkamera mit Darstellung im Innenspiegel für mehr Sicherheit beim Manövrieren.