Neu geplant: 40 Prozent mehr Logistikkapazität bei Göde

Mehr Sendungen bei erweitertem Artikelspektrum – der Versandhändler Göde hat auf veränderte Kundenanforderungen reagiert.

Nach der Versandetikettierung werden die Kartons über den Wendelförderer nach oben transportiert und über Rutschen auf ihre Routen verteilt. | Bild: Göde Gruppe
Nach der Versandetikettierung werden die Kartons über den Wendelförderer nach oben transportiert und über Rutschen auf ihre Routen verteilt. | Bild: Göde Gruppe
Tobias Schweikl

Die Göde Gruppe, ein Online- und Versandhändlern von Sammlerartikeln wie Münzen, Medaillen, Briefmarken, Schmuck und Uhren, hat die Kapazitäten am Standort Waldaschaff/Bayern erweitert. Das international tätige E-Commerce-Unternehmen mit weltweit mehr als zehn Millionen Kunden reagiert damit auf eine Steigerung der täglichen Sendungsanzahl mit einem erweiterten Artikelspektrum. Im Laufe der Zeit hatte sich der Trend im Sammlerbereich gewandelt: Aus einem begrenzten Artikelspektrum, das in großen Mengen versendet wurde, ist ein breiteres, an einen sehr spezialisierten Empfängerkreis adressiertes Sortiment geworden.

„Um auch künftig wettbewerbsfähig zu sein, mussten wir diese Entwicklung berücksichtigen und unsere Prozesse anpassen“, sagt Alexander Fried, Mitglied der Geschäftsleitung, verantwortlich für Logistik & IT der Göde Gruppe.

Genau geplant

Unterstützung holte sich Göde für das Projekt bei der Logistikberatung Pierau Planung. Entwickelt wurde eine Lösung, die mit gezieltem Technikeinsatz und optimierter Flächennutzung zu effizienteren Prozessen führte. Die Maßnahmen sollten neue Kapazitäten mit der vorhandenen Logistik reibungslos verbinden. Seit Inbetriebnahme der neuen Logistik im ersten Quartal 2019 kann der Versandhändler nun schon im Einschichtbetrieb bis zu 10.000 Sendungen am Tag im Warenausgang abwickeln – das entspricht laut Unternehmensangabe einer Steigerung von 40 Prozent.

„Durch den Einbau von Tablarliften über zwei Etagen in einem neu geschaffenen Anbau kann die Nutzung der Grundfläche für die Lagerung selten angesprochener C-Artikel maximiert werden“, erklärt Jan-Hendrik Plumhoff, Projektleiter bei Pierau Planung. „Darüber hinaus wurde eine neue Versandkartonagetechnik mit Volumenreduzierungsoption eingeführt, sodass nun der größte Teil der Sendungen automatisiert an einer Packstraße abgewickelt wird. Spezielle Kommissionierwagen mit der Option auf insgesamt 70 Aufträge pro Wagen erleichtern dabei das Multi-Order-Picking.“

Optimierter Versand

Im Kommissionierbereich richtet nun ein Kartonaufrichter die Trays aus hochwertiger Pappe auf. An den Packplätzen kontrollieren die Mitarbeiter die Sendungsinhalte und fügen händisch Flyer und weitere Marketingmaterialien hinzu. Im Packerei- und Versandbereich werden die Kartons durch einen automatischen Volumenreduzierer und -deckler maschinell auf die Füllhöhe reduziert. Es werden Minimalhöhen von 40 Millimetern erreicht, sodass stets der kostengünstigste Versand gewährleistet ist.

Um die Lagerfläche im Kommissionierbereich besser auszunutzen, wurden dort vorhandene Durchlaufregale gegen weniger tiefe Fachbodenregale ausgetauscht. Die sehr kompakten Artikelpositionen können so platzoptimiert über- und nebeneinander gelagert werden. Die Fördertechnik wurde komplett erneuert und zukünftigen Anforderungen entsprechend ausgelegt, da sich weitere Investitionen in die vorhandenen Geräte nicht mehr gerechnet haben und die bestehenden Serviceverträge nicht verlängert werden konnten.

„Wir haben mit dem Beraterteam von Pierau Planung die Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung schrittweise eingeführt“, sagt Alexander Fried. „So war der Übergang im laufenden Betrieb fließend. Wir verfügen jetzt über eine moderne, leistungsstarke Logistik, die sich zukünftigen Anforderungen flexibel anpassen kann.“