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Neuer Sattelzug: Weniger Kraftstoff dank aerodynamischer Optimierung

Daimler Truck, Schmitz Cargobull und Betterflow haben einen aerodynamisch optimierten Sattelzug vorgestellt, der beim Lebensmittelproduzenten Vion den Kraftstoffverbrauch um acht Prozent senken soll.

Sparen mit Flügeln: Betterflow verbessert die Aoerodynamik des Sattelzuges - und das spart Sprit. (Foto: Daimler AG)
Sparen mit Flügeln: Betterflow verbessert die Aoerodynamik des Sattelzuges - und das spart Sprit. (Foto: Daimler AG)
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Tobias Schweikl
(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Die Vion Food Group will seinen Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß in den kommenden Jahren signifikant senken. Um acht Prozent, dieses Ziel hat sich der Lebensmittelproduzent gesetzt, sollen die Emissionen in der deutschlandweiten Fleischlogistik sinken. Helfen soll dabei eine Kooperation mit Daimler Truck, Schmitz Cargobull und dem Aerodesign-Spezialisten Betterflow. Gemeinsam haben die Unternehmen eine Mercedes-Benz Actros 1848 LS 4x2 Sattelzugmaschine mit einem aerodynamischen Auflieger kombiniert.

Denn, so die Argumentation, nicht nur der Antrieb des Lkw sei ausschlaggebend, sondern ebenso der Traileraufbau, die Reifen und auf welcher Straße man unterwegs ist. Auch die Aerodynamik sei ein Faktor, der einen starken Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch und somit den CO 2-Ausstoß habe.

Besonders an eckigen Kanten der Fahrzeuge können Luftströmungen nicht frei fließen. Es entsteht Unterdruck, den der Lkw zusätzlich überwinden muss. Allein um diesen Luftwiderstand zu überwinden, werden Mercedes zufolge circa 13 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer verbraucht – das sei mehr als ein Drittel der zur Verfügung stehenden mechanischen Energie, rechnet der Hersteller vor.

Joachim Schlereth, Vertriebsleiter von Mercedes-Benz Trucks Deutschland, erklärt dazu:

„Mit seinen diversen aerodynamischen Features ist der Actros der ideale Truck, um einen Schritt in Richtung umweltfreundlichen Transport zu gehen und die Emissionen von Vions Fahrzeugflotte zu senken.“

Schon die Tatsache, dass der präsentierte Lkw mit dem MirrorCam-System ausgestattet ist, soll Schlereth zufolge den Kraftstoffverbrauch um bis zu 1,5 Prozent zu reduzieren. Dazu kommen konkave Endkantenklappen am Fahrerhaus, die den cw-Wert des Zuges noch einmal verbessern. Als „Highlight“ bezeichnet Schlereth außerdem die Predictive Powertrain Control. Das System erkennt den Straßenverlauf und passt die Fahrweise des Fahrzeuges so an. Um fünf Prozent soll sich alleine damit der Kraftstoffverbrauch senken lassen.

Aeropaket am Kühlkoffer

Um das Fahrzeug weiter zu optimieren, kooperiert Vion mit dem Aachener Start-Up Betterflow. Die Aerodynamik-Spezialisten verbessern den cw-Wert indem sie die Form der Trailer anpassen. Dass es funktioniert demonstrierte sie im vergangenen Jahr in einem groß angelegten Feldtest über vier Millionen Kilometer.

Die Aachener Ingenieure ergänzen drei Komponenten am Auflieger: eine Unterbodenverkleidung (LowFlow), einen Vorflügel für die Stirnwand des Trailers (HighFlow) sowie als zentrale Einheit das Heckflügelsystem RearFlow, das sich automatisch bei einer Geschwindigkeit von 60 Kilometer in der Stunde öffnet und bei langsamerer Fahrt wieder schließt.

„Mit Constant-Speed-Tests auf der Dekra-Teststrecke ist die cw-Wertverbesserung des Aeropakets seit 2019 zertifiziert und damit auch in das wichtige EU-Programm VECTO integrierbar, das die CO2-Qualität von Nutzfahrzeugen bestimmt und bald auch die Höhe der Mautabgaben regelt“, erklärt Betterflow-Geschäftsführer Dirk Sieprath. „Unsere Komponenten sind eine Klimaschutzmaßnahme, die sich wirtschaftlich rechnet, sie können ab sofort problemlos in ganz Europa eingesetzt werden, denn RearFlow ist typgenehmigt und kann als selbstständige technische Einheit auch nachgerüstet werden.“

Nun hat Vion den ersten Sattelzugauflieger von Schmitz Cargobull auf die Straße gebracht, der mit dem Aerodynamik-Paket von Betterflow ausgestattet ist.

„Vion bekommt von Schmitz Cargobull einen Trailer unserer neuesten EcoGeneration. Dieses Trailer-Konzept ist für sich schon ein Beitrag zu mehr Kraftstoffeinsparung und CO2-Reduktion im Straßengüterverkehr“, so Frank Reppenhagen, der Vertriebsleiter von Schmitz Cargobull Westeuropa.

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