Neuer Zafira: Opel steigt auf PSA-Plattform um

Statt einer Großraumlimousine wird aus dem Opel Zafira ein Kleintransporter auf PSA-Basis. Der Kombi macht den Anfang, der Kastenwagen folgt im Lauf des Jahres, wohl weiter als "Vivaro".

Deja Vu: Der neue Zafira kappt die Wurzeln zu den Pkw und stellt auf die größere Van- und Nfz-Plattform EMP2 von PSA um. | Foto: Opel
Deja Vu: Der neue Zafira kappt die Wurzeln zu den Pkw und stellt auf die größere Van- und Nfz-Plattform EMP2 von PSA um. | Foto: Opel
Johannes Reichel

Der Automobilhersteller Opel vollzieht einen weiteren Schritt bei der Umstellung auf die Plattformen der neuen Mutter PSA. Für die frühere eigenständig entwickelte Großraumvan-Plattform des siebensitzigen Zafira kommt künftig die EMP2-Plattform der Kompakttransporter von Peugeot-Citroen zum Einsatz. Entsprechend gibt es den neuen Zafira Life als Kleinbus mit bis zu neun Sitzen und in drei Längen von 4,6 über 4,95 bis zu 5,30 Meter. Der Hersteller reklamiert, dass die "Small"-Version zehn Zentimeter kürzer messe als die aktuelle Variante des Zafira. Allerdings liegt das Fahrzeug mit gut 1,90 Meter Höhe sowie 1,86 Meter Breite (ohne Spiegel) auf dem Niveau von Kleintransportern und entwächst der Großraumlimousinen-Klasse. Der neue Zafira ist damit das erste Opel-Modell, das wie angekündigt auf die Transporterbasis des französischen Konzerns zurückgreift. Die Nutzfahrzeugvariante, die den aktuellen Vivaro auf Renault-Basis ablöst, folgt im Lauf des Jahres. Auch eine vollelektrisch angetriebene Variante des Pkw- und Nfz-Vans hat der Hersteller in Aussicht gestellt. Sie wird aber nicht vor 2021 serienreif sein. 

Eigenständigkeit nur über die Frontpartie

Optisch eigene Akzente setzt das Fahrzeug gegenüber den baugleichen Geschwistern Citroen Spacetourer, Peugeot Traveller sowie Toyota Proace vor allem durch eine im Opel-Stil gehaltene Frontpartie mit dem charakteristischen Chromgrill. Am Heck ist das Fahrzeug dagegen kaum von den Brüdern zu unterscheiden. Im Innenraum überträgt der Hersteller das Konzept von PSA mit flexibler Sitzanzahl und freier Verschiebbarkeit sowie Ausbaubarkeit des Gestühls. Bei der Variante "S" kommt man allerdings nur durch Umklappen der Sitze in Reihe 3 auf 1.500 Liter Kofferraum (bis unters Dach). Durch Herausnehmen der Fauteuils entsteht ein Laderaum von 3.397 Liter Volumen. Mittels klappbarem Beifahrersitz lassen sich Gegenstände von bis zu 3,50 Meter Länge befördern. Praktisch ist die separat öffenbare Heckscheibe, ein Komfortgadget das Panorama-Glasdach, originell die per Fußwischer aktivierbaren elektrischen Schiebetüren. Technisch übernimmt der Zafira alle Features in Sachen Fahrerassistenz von PSA, vom Head-Up-Display, über sensorgestützem Flankenschutz, Park-Assistent mit Bird-View-Darstellung mit 360-Grad-Draufsicht und Tot-Winkel-Warner bis zum Abstandstempomaten ist alles analog zu PSA verfügbar. Der neue Zafira Life feiert auf dem Brüsseler Automobilsalon Ende Januar Premiere und soll bereits ab Februar bestellbar sein.