Nissan: NV300 soll mit 5-Jahres-Garantie punkten

Gegenüber seinen baugleichen Geschwistern will der Hersteller den neuen Van mit einer langen Garantie über 160.000 km abgrenzen. Auch der Elektro-Van eNV200 jetzt mit Fünf-Jahres-Garantie über 100.000 km.
Keine Fahrt ins Blaue: Der neue Nissan NV300 verfügt ab Werk über eine Fünf-Jahres-Garantie bis 160.000 Kilometer und fährt sich komfortabel und agil. | Foto: J. Reichel
Keine Fahrt ins Blaue: Der neue Nissan NV300 verfügt ab Werk über eine Fünf-Jahres-Garantie bis 160.000 Kilometer und fährt sich komfortabel und agil. | Foto: J. Reichel
Johannes Reichel

Nissan hat mit dem NV300 einen neuen Kompakttransporter vorgestellt und damit die Lücke zwischen dem großen 3,5-Tonner NV400 und dem Mini-Van NV200 geschlossen. Der mit einer eigenständigen Frontpartie gestaltete NV300 ist ein technischer Zwilling des Trafic von Konzernpartner Renault und wird außerdem noch von Opel als Vivaro sowie neuerdings von Fiat als Talento angeboten. Gegenüber den baugleichen Wettbewerbern will sich der japanische Hersteller vor allem mit einer standardmäßigen 5-Jahres-Garantie, die über 160.000 km läuft und auch Original Nissan-Ersatzteile sowie eine Mobilitätsgarantie mit Pannenhilfe in diesem Zeitraum umfasst abgrenzen. Außerdem ist die Garantie voll übertragbar.

Technisch entspricht das Programm des NV300 dem des Renault Trafic. Für anspruchsvolle Transportaufgaben genügt dabei statt der 145-PS-Twinturbo-Top-Version die Twinturbo-Variante mit 125 PS, die mit laut Werk 5,7 l/100 km noch etwas sparsamer sein soll als der 120-PS-Ableger des 1,6-Liter-Diesel-Motors mit Single-Turbo. Stadtkurieren wird aber bereits die Basis-Version des 1,6-l-Motors mit 95 PS völlig genügen, der ebenfalls über ein Sechsgang-Getriebe verfügt, allerdings auf das beim Twinturbo serienmäßige Start-Stopp-System verzichtet. Der DCi 95 startet bei 23.990 Euro, für den besser ausgestatteten DCi 125 werden mindestens 26.130 Euro fällig, der 120-PS-Motor rangiert auf dem Basis-Ausstattungsniveau mit 24.890 Euro dazwischen. Generell sorgt im NV300 eine SCR-Abgasreinigung, um Euro-6-Konformität zu erzielen, der Inhalt des AdBlue-Tanks beträgt 20 Liter, der AdBlue-Verbrauch soll bei etwa 1,5 bis 2 l/1000 km liegen. Der 80-Liter-Diesel-Tank ermöglicht eine hohe Reichweite von gemäß Normverbrauch von bis zu 1.400 Kilometer. Erhöht hat sich auch das Service-Intervall, auf 40.000 km oder zwei Jahre.

Der Fronttriebler ist in zwei Längen sowie Dachhöhen, als Plattformfahrgestell und als Kombi und Doka-Kastenwagen und generell in zwei Tonnagestufen von 2,7 und 2,9 Tonnen erhältlich. Die Kastenversion trägt bis zu 1200 Kilo Nutzlast, das Plattform-Fahrgestell bis zu 1489 Kilo an Aufbau und Fracht.

Außerdem hat der Hersteller eine Fünf-Jahres-Garantie für das Elektro-Modell eNV200 eingeführt. Sie gilt über eine Distanz von 100.000 Kilometern und umfasst neben den mechanischen und elektrischen Komponenten auch die Kapazität der Lithium-Ionen-Akkus. Damit hofft der Hersteller, mehr Vertrauen für den Einstieg in die Elektromobilität bei gewerblichen und privaten Kunden zu schaffen. Angekündigt wurde zudem eine Batterie mit größerer Reichweite, die bereits im technisch verwandten Pkw-Modell „Leaf“ eingeführt wurde. Der weiter entwickelte Lithium-Ionen-Speicher der neuesten Generation mit 30 kWh Kapazität verhilft dem Elektro-Transporter bei gleichen Maßen und Gewicht zu bis zu 250 Kilometer Reichweite (zuvor 24 kWh, max. 170 km). Unklar ist noch, ob der modernere Akku optional oder serienmäßig angeboten wird. Darüber hinaus hat Nissan einige Branchenmodelle auf Basis des eNV200 angekündigt. So soll es etwa in Zusammenarbeit mit der Firma Engelhart aus Kempten einen E-Van mit elektrisch betriebenem Kühleinbau auf Basis der bekannten Frischdienstvariante geben. Ebenfalls hat der Hersteller einen kleinen Dreiseiten-Kipper und ein Modell mit Kühl- sowie Trockenfrachtkoffer angekündigt, das auf Basis des vollelektrischen Plattformfahrgestells realisiert wird. Der Nissan eNV200 hatte auf der IAA Nutzfahrzeuge den „Deutschen Nutzfahrzeugpreis“ 2016 der „Deutschen Handwerkszeitung“ und des „handwerk magazins“ gewonnen.