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Österreichische Post setzt sechs HVO-Lkw ein

Für emissionsfreien Schwerlastverkehr will die Österreichische Post weitere Technologien schnell auf die Straße bringen und testet HVO aus Abfällen als verfügbare Alternative.

Die Österreichische Post setzt sechs Lkw mit Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) in den Großräumen Wien und Graz ein. (Bild: Österreichische Post)
Die Österreichische Post setzt sechs Lkw mit Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) in den Großräumen Wien und Graz ein. (Bild: Österreichische Post)
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Johannes Reichel
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Gunnar Knüpffer)

Die Österreichische Post betreibt die ersten sechs Lkw ihrer Flotte mit Hydrotreated Vegetable Oil (HVO). Dabei handelt es sich um einen erneuerbaren Treibstoff, der aus Abfällen, Fetten, pflanzlichen Reststoffen und Pflanzenölen hergestellt werden kann. HVO lässt sich ohne technische Umrüstung in Dieselmotoren einsetzen. Laut Herstellergaben können im Vergleich zu fossilem Diesel über den Produktlebenszyklus hinweg bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. „Das Ziel der Post ist es, völlig emissionsfreie Lkw einzusetzen“, sagte Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik der Österreichische Post AG, laut einer Pressemitteilung vom 16. August. Bis zur Praxisreife von Wasserstoff- und E-Lkw werden wir jede Brückentechnologie testen, die schon jetzt zur Einsparung von Emissionen beitragen kann.“ Mit den ersten HVO-Fahrzeugen in Wien und Graz würden sie bereits heute in eine grünere Zukunft fahren.

Von Juli bis September werden in den Großräumen Wien und Graz je drei Lkw der Post mit HVO-Betankung eingesetzt. Die Fahrzeuge sind auf ihren täglichen Postkursen zwischen Logistikzentren, Zustellbasen und Post-Geschäftsstellen im Einsatz und transportieren Pakete, Werbesendungen, Briefe und Printmedien. Im Testzeitraum werden die Fahreigenschaften, der Treibstoffverbrauch sowie die tatsächlich erreichbaren CO2-Einsparungen im Praxisbetrieb ermittelt. Die Betankung der Lkw erfolgt mit Treibstoff von Eni Sustainable Mobility und Biofuel Express bei Tankstellen mit eigenen HVO-Zapfsäulen in Graz und Wien.

Auf dem Weg zum emissionsfreien Schwerlastverkehr möchte die Post so rasch wie möglich weitere Zukunftstechnologien auf die heimischen Straßen bringen und testen. Im Rahmen des Förderprogramms „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (ENIN)“ der Europäischen Union, des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie sowie der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) hat die Post daher Förderansuchen für insgesamt vier emissionsfreie Lkw eingereicht und erhalten.

Die erste Fördereinreichung umfasst den Test von zwei E-Lkw. Damit sollen zwei Diesel-Lkw ersetzt werden, die derzeit an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr zwischen dem Logistikzentrum in Wien-Inzersdorf und dem Flughafen Wien-Schwechat pendeln. Am Gelände des Logistikzentrums wird eine eigene Schnellladestation installiert, um die Fahrzeuge rasch wieder auf die Strecke schicken zu können. Abhängig vom Förderbescheid und der Lieferzeit der Fahrzeuge rechnet die Post mit einem Einsatz im zweiten Quartal 2024.
 
Im Mittelpunkt der zweiten Fördereinreichung steht der Test von zwei Wasserstoff-Lkw. Die Routenplanung erfolgt entlang vorhandener Tankstellen für grünen Wasserstoff, die derzeit in Tirol und Wien zur Verfügung stehen. Weitere Tankstellen mit grünem Wasserstoff sind bereits in Planung und sollen in naher Zukunft sämtliche Hauptverkehrsrouten des Landes abdecken. Mit einer erwarteten Reichweite von rund 400 Kilometern pro Betankung und den bestehenden Tankstellen können die Wasserstoff-Lkw auf allen Postkursen in ganz Österreich eingesetzt werden. Aufgrund der langen Lieferzeiten und des derzeit noch knappen Angebots an grünem Wasserstoff soll der Einsatz der ersten beiden Post-Wasserstoff-Lkw voraussichtlich Ende 2024 erfolgen.

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