Opel Nutzfahrzeuge: Erfolgreiche Renaissance

Hersteller verkaufte 2015 erstmals wieder über 100.000 Fahrzeuge und will durch Kundennähe und Auf- und Umbauten weiter zulegen. Nächster Combo gemeinsam mit PSA.
Gut in Fahrt: Opel legt mit seinen Nutzfahrzeugen weiter zu - vor allem der Vivaro kommt bei den Kunden gut an, zunehmend auch mit Aus- und Umbauten. | Foto: Opel
Gut in Fahrt: Opel legt mit seinen Nutzfahrzeugen weiter zu - vor allem der Vivaro kommt bei den Kunden gut an, zunehmend auch mit Aus- und Umbauten. | Foto: Opel
Johannes Reichel

Opel sieht seine Transporter-Sparte weiterhin im Aufwind:Erstmals seit 2008 habe die Marke im vergangenen Jahr wieder mehr als 100.000 Fahrzeuge verkauft. Das sei ein Ergebnis überzeugender Produkte, aber auch deutlich verbesserter Kundennähe, erklärte Opel-LCV-Europa-Chef Steffen Raschig bei einer Veranstaltung in Frankfurt/Main. Vor allem das 2014 komplett neu vorgestellte und jüngst um Euro-6-Motoren ergänzte Modell Vivaro (baugleich zum Renault Trafic) verkaufe sich gut und habe 2015 um 38 Prozent zugelegt. Im bisherigen Jahresverlauf steigerten sich Opel Combo (baugleich Fiat Doblo), Vivaro und Movano (Basis Renault Master) um weitere zehn Prozent. Der Anteil an Spezial- und Umbaulösungen habe sich seit 2014 verdoppelt, bilanzierte Raschig. Ziel der Marke bei den leichten Nutzfahrzeugen ist es, bis 2022 über die 150.000er-Marke zu kommen.

Dabei soll laut Raschig vor allem der weitere Ausbau eines dezidierten Händlernetzes für leichte Nutzfahrzeuge helfen. Bereits heute gebe es 1800 LCV-Händler in Europa, hier wolle man noch weiter zulegen, so Raschig. Der Nachfrage nach Aus- und Umbaulösungen trägt man mit einer "Conversion Zone" im Werk Luton Rechnung, wo komplexere Gesamtfahrzeuge wie Kipper, Kühlfahrzeug oder Kofferfahrzeug direkt montiert werden. Zweite Säule des Auf- und Ausbautenprogramms im Einrechnungsgeschäft sei die Zusammenarbeit mit Drittanbietern. Darüber hinaus gebe es auch noch zertifizierte Aufbaupartner sowie regionale Spezial- und Sonderlösungen im Zwei-Rechnungsgeschäft, erläuterte Raschig. Dabei wolle man den Kunden aber nicht mit einem überbordenden Angebot überfordern. Man habe acht Hauptfelder identifiziert, auf denen 400 vorkonfigurierte Lösungen ab Werk oder Händler geordert werden können. Insgesamt hat Opel 800 Speziallösungen im Programm.

Für Opel sei es in der derzeitigen Situation nicht so entscheidend, ein selbst entwickeltes Fahrzeug anbieten zu können, entscheidender sei neben einem guten Produkt den Kunden mit Service und individueller Behandlung bedienen zu können. Der Nachfolger des Opel Combo wird auf einer gemeinsam entwickelten Plattform des nächsten Peugeot Partner und Citroen Berlingo statt des Fiat Doblo entstehen und soll 2017 vorgestellt werden. Der Combo ist der dritte Spross einer Kooperation zwischen Opel-Mutter GM und PSA. Der Combo soll im PSA-Werk im spanischen Vigo gebaut werden und sich von seinen französischen Geschwistern klarer unterscheiden als dies heute beim Ausgangsprodukt Fiat Doblo der Fall ist.