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Pakete aus der Luft: Erster Linienflugbetrieb mit Drohnen aufgenommen

(dpa) In einem Pilotprojekt sollen automatisierte Lieferdrohen einen Linienflugbetrieb im nordrhein-westfälischen Lüdenscheid aufnehmen. Geliefert werden sollen Pakete an Unternehmen, die vom A45-Rahmede-Brückendesaster besonders betroffen sind.

Norman Koerschulte, Geschäftsfüher der Lüdenscheider Koerschulte Group, hockt neben einer seiner Lieferdrohnen vom Drohnenhersteller Third Element Aviation aus Bielefeld. Eine voll automatisierte Drohnen-Flotte soll Unternehmen in Lüdenscheid, die vom A45-Rahmede-Brückendesaster stark belastet ist, dringend benötigte Teile über die Staus hinweg aus der Luft anliefern. | Bild: Christoph Reichwein/dpa
Norman Koerschulte, Geschäftsfüher der Lüdenscheider Koerschulte Group, hockt neben einer seiner Lieferdrohnen vom Drohnenhersteller Third Element Aviation aus Bielefeld. Eine voll automatisierte Drohnen-Flotte soll Unternehmen in Lüdenscheid, die vom A45-Rahmede-Brückendesaster stark belastet ist, dringend benötigte Teile über die Staus hinweg aus der Luft anliefern. | Bild: Christoph Reichwein/dpa
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Tobias Schweikl

Ein voll automatisierter Drohnen-Linienflugbetrieb als Lieferservice für Unternehmen ist am Mittwoch im nordrhein-westfälischen Lüdenscheid an den Start gegangen. Es handele sich um den bundesweit ersten kommerziellen Linienflugbetrieb mit einer eigens entwickelten Transportdrohne, teilten die Projektpartner bei der Premiere im Sauerland mit.

Die Drohnen sollen zu Unternehmen in Lüdenscheid, die vom A45-Rahmede-Brückendesaster stark belastet sind, dringend benötigte Teile über die Staus hinweg aus der Luft anliefern. Die Talbrücke Rahmede an der deutschlandweit wichtigen Autobahn 45 musste im Dezember 2021 vollständig gesperrt werden, die zentrale „Sauerlandlinie“ (Frankfurt-Dortmund) ist seitdem unterbrochen.

„Damit wird jetzt erstmals der Weg für eine schnelle und umweltfreundliche Alltags-Logistik aus der Luft frei“, betonten der Drohnenhersteller Third Element Aviation (3EA/Bielefeld), die Lüdenscheider Koerschulte Group und der Software-Entwickler HHLA Sky.

80 Pakete täglich über Staus hinweg

Die Drohne „Auriol“ könne über die Staus und Verkehrschaos hinweg zunächst bis zu 80 Pakete täglich ausliefern. Viele weitere Drohnen sollen zügig gebaut werden. Die Strecken sollen deutlich ausgeweitet werden, angepeilt seien ganz Deutschland und Europa.

Besonders hervorgehoben wurde, dass nicht jede Drohne einzeln von einem Piloten gesteuert werden müsse. In einem Leitstand - einer Art Zentrale - könne ein geschulter Mitarbeiter zehn bis zwölf Drohnen gleichzeitig beobachten und bei Abweichungen eingreifen, schilderte Marius Schröder vom Drohnenentwickler 3EA beim Jungfernflug - auf zunächst einer Strecke von gut einem Kilometer Luftlinie.

Auriol sei mit mithilfe eines Greifers in der Lage, Pakete zentimetergenau abzusetzen oder auch aufzunehmen. Nach einem Testbetrieb von etwa zweieinhalb Jahren habe das Luftfahrbundesamt erstmals in Deutschland eine Genehmigung für einen derartigen Logistik-Linienflugbetrieb erteilt, schilderten die Unternehmen, die den Industriebereich im Blick haben.

Lastgewicht liegt bei 6,5 Kilo

Die Drohne kann den Angaben zufolge ein Lastgewicht von etwa 6,5 Kilogramm transportieren und schafft bis zu 45 Minuten Flugdauer. Zunächst sei ein Tempo von maximal 65 Kilometern pro Stunde angepeilt und eine Flughöhe von 40 Metern. Zur Sicherheit sei ein Fallschirm eingebaut.

Die Luftlinie sei immer die kürzeste, das Ganze besonders effizient. Experten sehen grundsätzlich große Chancen und Einsatzmöglichkeiten in Deutschland für viele Bereiche. Der Verband für unbenannte Luftfahrt, UAV DACH, sprach von einem „wichtigen Meilenstein“.

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