Postdiebstähle nehmen zu

Polizeigewerkschaft macht Sparkurs der Deutschen Post verantwortlich.
Redaktion (allg.)
Im Jahr 2010 wurden 3.240 Briefe und Pakete auf dem Weg vom Absender zum Empfänger gestohlen oder gingen verloren. Die Zahl der registrierten Postdiebstähle rangiert damit auf Vorjahresniveau. Ermittler der Polizei berichten jedoch von einer steigenden Tendenz. Die Beamten vermuten zudem eine hohe Dunkelziffer, weil die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) nur die Verstöße gegen das Post- und Fernmeldegeheimnis erfasst, beispielsweise das Öffnen von Briefen. Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), sagte gegenüber der Berliner Nachrichtenagentur DAPD, dass die Sicherheit beim Postversand wegen der Sparpolitik der Postdienstleister und der Auslagerung von Geschäftsfeldern auf der Strecke bleibt. Der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation (DVPT) registriert Medienberichten zufolge eine „spürbare Zunahme“ der Postdiebstähle, seit die Bonner Deutsche Post AG ihre Briefkästen vermehrt von Subunternehmern statt von eigenem Personal leeren lässt. Aus dem Posttower in Bonn heißt es, die Vorfälle seien verschwindend selten, die Diebstahlstatistik werde aber nicht veröffentlicht. Mitte August 2011 hatte die Sat1-TV-Show „Kerner“ für Aufsehen gesorgt: Von Hamburg aus haben die Reporter 2.000 Euro in 40 Paketen, Päckchen und Briefen mit Deutsche Post DHL quer durch Deutschland verschickt - 600 Euro erreichten ihren Empfänger nicht. akw (Foto: DP DHL)