Radlogistik mit System: RMS MOOVE setzt auf Prozessorientierung

Mit einem innovativen Gesamtsystem für die emissionsfreie innerstädtische Zustellung will RMS MOOVE die letzte Meile revolutionieren. Das in Ravensburg ansässige Unternehmen kombiniert wirtschaftliche Nachhaltigkeit und effiziente Radlogistik mit einem hohen Maß Prozessorientierung.

Die RMS MOOVE Boxen können sicher und schnell über das innovative Tischsystem umgeladen werden. | Bild: RMS MOOVE
Die RMS MOOVE Boxen können sicher und schnell über das innovative Tischsystem umgeladen werden. | Bild: RMS MOOVE
Tobias Schweikl

Gründer und Geschäftsführer Jörg Reithmeier verfolgt mit RMS MOOVE ein ehrgeiziges Ziel: Das Leben in Städten soll gesünder werden. Am besten ohne Lärm, ohne Abgase, ohne Flächenverschwendung, beginnend beim innerstädtischen Güterverkehr. Basierend auf dieser Vision konzipiert RMS MOOVE ein systemisches und modulares Last-Mile-System für die urbane Radlogistik, das in jeder Stadt problemlos funktioniert. „Das Ziel von RMS MOOVE ist es, Emissionen nicht nur einzusparen, sondern gänzlich zu vermeiden, und öffentliche Flächen und Verkehrswege zu entlasten. Gleichzeitig muss unsere Lösung für Dienstleister wirtschaftlich und im Handling für Zusteller.innen sicher sein, aber auch die Erwartungen der Konsument.innen erfüllen“, erklärt Reithmeier. Zudem will das Team Kommunen bei der Einhaltung ambitionierter Klimaziele unterstützen, so Projektingenieur Mario Traunspurger: „In Großstädten ist das Verkehrsaufkommen einfach nicht mit den Klimazielen der Kommunen zu vereinbaren. Noch dazu fehlen oft die finanziellen Möglichkeiten zur Umsetzung ambitionierter Projekte. Deshalb müssen praktische und wirtschaftliche Lösungen her – und alle Beteiligten müssen Hand in Hand arbeiten.“

Der Prozess an erster Stelle

Den Fokus legt RMS MOOVE dabei auf die Optimierung von Prozessabläufen rund um die letzte Meile, ab dem Depot. Dort werden die auszuliefernden Sendungen in RMS MOOVE Boxen vorkommissioniert. Diese Wechselbehälter werden anschließend mit dem E-Van in das Stadtzentrum transportiert und in Micro-Hubs auf Lastenräder umgeladen. Die Micro-Hubs können beispielsweise in Parkhäusern oder Tiefgaragen errichtet werden. Der kostenintensive und risikobehaftete Warenumschlag auf öffentlichen innerstädtischen Flächen wird so vermieden. Die Zustellung bis zum Endempfänger erfolgt per Lastenrad.

Technik aus der Luftfahrt trifft Containerisierung

Die technischen Komponenten des Gesamtsystems sind perfekt aufeinander abgestimmt, um reibungslose Abläufe zu ermöglichen. Das RMS MOOVE Deck, ein innovatives Tischsystem, bildet das Kernstück der Lösung und ist mit von der Luftfahrt inspirierten Rollen- sowie multidirektionalen Kugelbahnen ausgestattet. So können auch volle Container mit bis zu 700 kg Gesamtgewicht ohne besondere körperliche Anstrengung von Einzelpersonen schnell und sicher bewegt werden. Das typische Containergewicht bei Cargo Bikes von 200 kg ist somit problemlos zu handeln. Die RMS MOOVE Boxen selbst kommen dabei ganz ohne Rollen aus.

Sicher transportiert werden die Boxen dann auf mit speziellen Zwischenrahmen ausgerüsteten E-Vans und Lastenrädern. Die Ladehöhen zwischen den Decks und den Fahrzeugen sind dabei gleich. Beim Be- und Entladen müssen so innerhalb der Systemprozesse keine Höhenunterschiede überwunden werden; der Verladeprozess ist hochgradig ergonomisch und leichtgängig. Falls jedoch zur Lagerung oder zum Weitertransport nötig, können die Container auch mit Gabelstaplern und E-Hubern einfach bewegt werden: RMS MOOVE Boxen sind auf Europaletten-Maße genormt.

Der Teufel steckt im Detail

Das Team aus Ravensburg hat bei der Konzeption und Optimierung auf scheinbar alles geachtet. So können die Micro-Hubs komplett autark und standortunabhängig betrieben werden. Die klappbaren RMS MOOVE Decks können auch kurzfristig aufgebaut werden und sind sofort betriebsbereit. In Kooperation mit dem Partner APCOA bietet RMS MOOVE passende Flächen in Parkhäusern aber auch selbst an. Diese Bestandsnutzung spart nicht nur Kosten und Zeit auf der letzten Meile, sondern entlastet zusätzlich innerstädtische Flächen. Denn anders als bei alternativen Anbietern müssen die Container nicht im öffentlichen Raum, in Fußgängerzonen oder gar in zweiter Reihe umgeschlagen werden.

Das System ist zudem hochgradig sicher, unter anderem durch den Verzicht auf Rollen an den Wechselcontainern. Denn beladene Transportboxen mit Rollen sind wartungsanfällig, müssen über Rampen bewegt werden und sind nur schwer zu kontrollieren, wodurch das Risiko für Verletzungen und Sachschäden stark steigt. Alternativ werden oftmals nicht Container, sondern einzelne Sendungen händisch umgeschlagen, ein extrem zeit- und damit kostenintensiver Prozess. RMS MOOVE eliminiert das hohe Schadenspotenzial durch den Einsatz der innovativen Rollen- und Kugelbahnen.

Systemische Unabhängigkeit und Flexibilität

Schlussendlich ist das Gesamtsystem für die nachhaltigste letzte Meile auch besonders effizient. Zum einen führt die ganzheitliche Optimierung der Prozessabläufe zu Zeit- und Kosteneinsparungen. Zum anderen können in der Regel in Ballungsräumen mehr Sendungen pro Tag pro Lastenfahrrad ausgeliefert werden als mit den Vans, die zurzeit in vielen Städten zum Einsatz kommen.

Das RMS MOOVE-System ist herstellerunabhängig und kann anbieteroffen betrieben werden. Alle gängigen Lastenradmodelle und die meisten E-Vans sind mit dem System kompatibel und können mit den Zwischenrahmen ausgestattet werden; RMS MOOVE arbeitet selbst mit Partnern wie etwa Citkar. Auch die Um- oder Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen führt RMS MOOVE als Service im Portfolio. Das System ist skalierbar und der wirtschaftlichste Lösungsansatz für nachhaltige innerstädtische Logistik. Außerdem besteht die Möglichkeit für Kommunen, das System als White-Label-Lösung anbieteroffen einzusetzen.