Renault-Nissan stellt Pickup-Plattform für Mercedes

Der erst kürzlich von Daimler angekündigte Premium-Pickup wird auf der Plattform des erfolgreichen Nissan Navara basieren.
Johannes Reichel

Renault-Nissan und Daimler entwickeln ihre strategische Allianz weiter:Nach dem City-Van Kangoo und dem Antriebsstrang für den frontgetriebenen Vito aus dem Renault Trafic nutzen die Schwaben jetzt auch die bewährte Pickup-Technik von Nissans Modell Navara, um in diesem Bereich Fuß zu fassen. Nach Daimler-Angaben wolle man "noch in diesem Jahrzehnt" einen "Premium-Pickup" im Segment vorstellen, der in Deutschland vor allem dem VW Amarok Paroli bieten soll. Bestätigt von Seiten Renault-Nissan wurde, dass Daimler dann auf die neueste Version des 1-Tonnen-Pickups Navara zurückgreift, für den Nissan wiederum eine gründliche Überarbeitung zum Euro-6-Termin avisiert hat. Die Mercedes-Version werde den Kundenbedürfnissen des deutschen Herstellers entsprechend angepasst, heißt es in einer Pressemitteilung.

Jüngst hatte Nissan auch seinen Kompakt-SUV X-Trail neu präsentiert. Aus diesem Technik-Baukasten dürfte sich auch der nächste Navara, den es auch als Pkw-Variante Pathfinder gibt, bedienen. Nachdem Renault-Nissan auch im 3,0-Tonner-Transporter-Segment auf einen 1,6-Liter-Turbodiesel-Motor, teils mit Biturboaufladung, setzt, lässt sich vermuten, dass der Hersteller auch bei den Pickups dieser "Downsizing"-Strategie folgt und den robusten, aber nicht gerade sparsamen 2,5-Liter-Turbodiesel-Motor mit der neuen Abgasnorm in Rente schickt. Weitergeführt werden könnte allerdings der der 3,0-Liter-V6-Diesel, den Nissan bisher im Topmodell des Navara anbietet und der erst 2010 als komplette Neuentwicklung vorgestellt worden war. Technisch bleibt es wie im Segment üblich bei einer Leiterrahmenkonstruktion sowie Heckantrieb mit zuschaltbarem Allrad und wahlweiser Geländeuntersetzung. Vom neuen Nissan soll es auch einen Renault-Ableger geben. Der Mid-Size-Pickup wird im Renault Werk Cordoba/Argentinien sowie im Nissan-Werk Barcelona hergestellt.