Retrofit: Shuttle verdoppelt Anlagenleistung bei Aesculap

Der Medizintechnikhersteller Aesculap hat eine Bestandsanlage mit einem drei-gassigen Shuttle-System erweitert. Die Systemleistung wurde auf 4.000 Lieferungen pro Tag verdoppelt.

39 energieeffiziente Shuttles vom Typ "Stingray" kümmern sich um das Ein- und Auslagern. | Bild: TGW
39 energieeffiziente Shuttles vom Typ "Stingray" kümmern sich um das Ein- und Auslagern. | Bild: TGW
Tobias Schweikl

Die Aesculap AG ist ein Hersteller von Medizinprodukten und Teil des Medizintechnik- und Pharmaherstellers B. Braun Melsungen AG. Der Stammsitz in Tuttlingen, Baden-Württemberg, ist die zentrale Logistikdrehscheibe des Unternehmens. Von dort werden Ärzte und Krankenhäuser auf der ganzen Welt mit chirurgischen Instrumenten, Implantaten und Spezialprodukten für die Gefäßdiagnostik beliefert. Da die Intralogistik zunehmend an ihre Leistungsgrenzen stieß, musste die Anlage erweitert werden.

„Bei der Erweiterung waren uns Flexibilität, stabile Prozesse und hohe Ausfallsicherheit besonders wichtig“, so Bernd Hermle, Bereichsleiter Logistik bei Aesculap. „Wir können Aufträge in unserem System priorisieren. Bei einem Auftragseingang bis 17:00 Uhr erhalten europäische Kunden ihre Bestellung schon am nächsten Tag – weltweit innerhalb von ein bis drei Tagen.“

Ein Team des Intralogistik-Spezialisten TGW Logistics Group hat das 2008 errichtete Distributionszentrum grundlegend erweitert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Dank dynamischer Prozesse und hohem Automatisierungsgrad konnte die Gesamtleistung des Systems verdoppelt werden.

Ausbau im laufenden Betrieb

Das bestehende Automatische Kleinteilelager (AKL) mit TGW-Regalbediengeräten vom Typ „Mustang“ und „Booster“ wurde um ein Shuttle-System mit drei Gassen ergänzt. Dort kümmern sich 39 energieeffiziente „Stingray“-Shuttles um das Ein- und Auslagern. Die Behälter können übereinandergestapelt werden: das ermöglicht Flexibilität bei den Behälterhöhen und die Grundfläche lässt sich effizienter nutzen. Der Wareneingangs- und Versandbereich wurde ebenfalls erneuert und die Fördertechnik-Loops mit energieeffizienter „KingDrive“-Technologie ausgebaut.

Voraussetzung für das Projekt bildete ein umfangreiches Software-Upgrade. Die Umstellung war notwendig, um das bestehende System nahtlos mit den neuen Abschnitten wie etwa dem Shuttle-Lager verbinden zu können, und ein homogenes Gesamtsystem zu schaffen.

Nach der umfassenden Erweiterung verlassen jetzt 4.000 Lieferungen täglich das Logistikzentrum. Sämtliche Umbau- und Erweiterungsarbeiten fanden im laufenden Betrieb statt.