Rolande eröffnet Bio-LNG-Tankstelle in Himmelkron: Fortschritt für CO2-neutralen Güterverkehr in Nord-Süd-Richtung
Rolande B.V., ein Unternehmen im Bereich alternativer Treibstoffe, hat seine achte Bio-LNG-Tankstelle in Deutschland in Betrieb genommen. Die neu eröffnete Station befindet sich in Himmelkron, nahe Bayreuth, und liegt strategisch an der Autobahn 9, einer Schlüsselverkehrsroute zwischen München und Berlin. Dieser Standort sei ein wesentlicher Fortschritt für den CO2-neutralen Nord-Süd-Güterverkehr in Deutschland, so das Unternehmen.
„Bio-LNG ist der perfekte Kraftstoff für schwere Lkw: Es reduziert die CO2-Emissionen um bis zu 100 Prozent im Vergleich zu einem Diesel-Lkw, und das auf vollständig nachverfolgbare Weise”, sagt Jolon van der Schuit, CEO von Rolande. „Darüber hinaus bietet Bio-LNG zahlreiche weitere Vorteile: Die Nutzung lokaler Abfallströme fördert die Kreislaufwirtschaft, die Reichweite ist mit herkömmlichen Kraftstoffen vergleichbar und die kurzen Betankungszeiten ermöglichen eine effiziente Abwicklung im Transportalltag.“
Die neue Tankstelle verfügt über zwei Zapfsäulen, die Lkw-Fahrern ermöglichen, Bio-LNG zu tanken und dadurch ihren CO2-Ausstoß zu verringern. Das Design der Tankstelle ist speziell auf die Bedürfnisse von Bio-LNG-betriebenen Lkw zugeschnitten, mit weitläufigen Ein- und Ausfahrten, die auch für schwere Lkw geeignet sind. Die Tankstelle ist öffentlich und bietet eine 24-Stunden-Selbstbedienung.
Netzwerk für Bio-LNG ausgebaut
Mit diesem neuen Standort erweitert Rolande sein bestehendes Netzwerk an Bio-LNG-Stationen in Deutschland, das laut eigener Aussage aktuell 157 öffentliche Tankstellen umfasst. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, ein paneuropäisches Netzwerk von Bio-LNG-Tankstellen aufzubauen und hat bereits ein dichtes Netzwerk in den Niederlanden und Belgien. Weitere Standorte in Deutschland sind geplant, um die Zugänglichkeit von LNG und Bio-LNG für Transportunternehmen zu verbessern.
Hintergrund: Bio-LNG
Bio-LNG, biologisches verflüssigtes Erdgas, wird aus organischen Abfallströmen gewonnen und ist frei von fossilen Brennstoffen. Lkw, die mit Bio-LNG betrieben werden, zeichnen sich durch geringere Partikel- und Stickstoffemissionen aus, sind leiser im Betrieb und haben minimale CO2-Emissionen, die in einigen Fällen sogar CO2-neutral sind.
Deutschland verfügt bereits über ein relativ engmaschiges Netz an knapp 160 öffentlichen (fossile) LNG-Tankstellen. Diese sind grundsätzlich auch geeignet, Bio-LNG auszugeben. Das natürliche Biogas (Liquefied Bio Gas) senkt die spezifischen Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Diesel um bis zu 100 Prozent. Darüber hinaus werden Schwefeloxid- und Feinstaub-Emissionen um fast 100 Prozent, Stickoxid-Emissionen um bis zu 90 Prozent sowie Lärmemissionen um bis zu 50 Prozent reduziert.
Bio-LNG, kurz für biologisch erzeugtes verflüssigtes Erdgas, wird durch einen mehrstufigen Prozess hergestellt, der auf der Nutzung organischer Abfallströme basiert. Hier sind die grundlegenden Schritte:
- Sammeln organischer Abfälle: Der Prozess beginnt mit der Sammlung organischer Abfälle. Diese können aus verschiedenen Quellen stammen, wie Haushaltsabfällen, landwirtschaftlichen Betrieben, Lebensmittelverarbeitungsbetrieben oder Kläranlagen.
- Anaerobe Vergärung: Die organischen Abfälle werden in einer Biogasanlage einer anaeroben Vergärung unterzogen. In diesem Prozess zersetzen Bakterien die organischen Materialien in einem sauerstofffreien Umfeld. Dabei entsteht Biogas, das hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid besteht.
- Aufbereitung und Reinigung: Das rohe Biogas wird anschließend aufbereitet und gereinigt, um Verunreinigungen und Kohlendioxid zu entfernen. Dieser Schritt ist notwendig, um eine hohe Reinheit von Methan zu erreichen, die für die Herstellung von Bio-LNG erforderlich ist.
- Verflüssigung: Das gereinigte Methan wird dann durch Kühlung auf sehr niedrige Temperaturen (etwa -162°C) verflüssigt. Durch die Verflüssigung wird das Volumen des Gases stark reduziert, was den Transport und die Lagerung erleichtert.
- Transport und Nutzung: Das so erzeugte Bio-LNG kann dann zu Tankstellen transportiert werden, wo es als Kraftstoff für Fahrzeuge, insbesondere für Lkw, verwendet wird.
Hintergrund: Rolande B.V.
Rolande, mit Hauptsitz in Tilburg, Niederlande, beschäftigt 30 Mitarbeiter und betreibt neben der neuen Tankstelle in Deutschland insgesamt 25 eigene Tankstellen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland. Das Unternehmen ist auch in einem Netzwerk von Partner-Tankstellen aktiv, an denen Kunden mit einer Rolande-Tankkarte tanken können.
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