Routenzüge: Neue Funktionen für die Linde Logistic Trains

Bei Linde Material Handling sollen mehr Flexibilität in den Routenzug-Rahmen sowie ein neues Leitsystem den horizontalen Warentransport effizienter machen.

Für den Outdooreinsatz lassen sich die Rahmen des Linde Logistic Trains mit einem Wetterschutz für die Ladung ausstatten. | Bild: Linde Material Handling
Für den Outdooreinsatz lassen sich die Rahmen des Linde Logistic Trains mit einem Wetterschutz für die Ladung ausstatten. | Bild: Linde Material Handling
Tobias Schweikl

Der Flurförderzeughersteller Linde Material Handling will seine Routenzüge mit neuen Anhängern und einem cloudbasierten Leitsystem attraktiver machen. Ab September 2021 bringt das Unternehmen neue Anhängermodelle für den Linde Logistic Train auf den Markt: den LT-C mit C-Rahmen, den LT-B mit Bügelrahmen sowie den LT-BM mit Bügelrahmen und beweglichem Mittelsteg. Neue Funktionen sollen dabei für mehr Sicherheit und Flexibilität im gebündelten, horizontalen Warentransport sorgen.

Neu ist ein patentierter Hubprofilmechanismus für Bügelrahmen. Er ermögliche nicht nur den Transport unterschiedlichster Rollgestelle, sondern bei entsprechender Auslegung auch das Anheben von Paletten ohne Ladungsträger, wenn diese beispielsweise mit einem Hubwagen im Anhänger platziert wurden, so der Hersteller. Der entgegen der Fahrtrichtung frei verschiebbare, optionale Mittelsteg erlaube zudem den Einsatz mehrerer und unterschiedlicher Gebindegrößen im selben Anhänger – laut Linde Material Handling ohne signifikante Zunahme der Zuglänge.

Highlight bei den C-Rahmen ist das System zur Stabilisierung der Gabelzinken. Die patentierte Lösung verhindere laut Hersteller ein Durchhängen der Zinken auch bei höchstmöglichen Traglasten. Hilfreich sei zudem der ergonomische Auswurfmechanismus: Löst der Bediener die Verriegelung per Fußschalter, wird die Last vom Gabelrücken weggedrückt. Das erleichtere das Herausziehen der Ladungsträger aus dem Anhänger.

Standardmäßig ist in allen Anhänger-Modellen von Linde MH eine mechanische Lastverriegelung verbaut: Sobald ein Gebinde im Rahmen platziert ist, schließt sich die Verriegelung automatisch. Steigt der Bediener in den Schlepper ein, werden die Anhänger automatisch angehoben. Verlässt er seinen Fahrerplatz, wird die Last abgesetzt. Während der Fahrt ist ein Absenken der Trolleys technisch ausgeschlossen. Umgekehrt kann der Bediener den Routenzug bei abgesenkten Anhängern nicht in Bewegung setzen.

Für den Außeneinsatz lassen sich die Rahmen mit einem Wetterschutz für die Ladung ausstatten. Für Richtungsstabilität der Routenzüge sorgt eine mechanische Allrad-Lenkung. Dank standardisierter Schnittstelle sind die Anhänger zudem für den halb- oder vollautomatisierten Betrieb vorbereitet.

Auch Trolleys gehören neuerdings zum Lieferumfang. Sie sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich und lassen sich weiter ausstatten, zum Beispiel mit modularen Regalaufbauten.

Auf dem richtigen Weg

Ein neues Routenzug-Leitsystem ermittelt bei Linde Material Handling künftig die optimale Fahrtroute für die Bediener, reduziert Fehlerraten und Einarbeitungszeiten der Mitarbeitenden und reagiert mit Anpassungen in Echtzeit auf Auftragsänderungen.

„Es geht darum, Fahrtrouten und Ladungsträgerwechsel so effizient wie möglich zu gestalten, um Zeitverluste und Fehler zu vermeiden. Dazu muss der Kreislauf von der vorgelagerten Fertigung bis zur Endmontage geplant und aufeinander abgestimmt sein“, erläutert Oldrik Wagner, Product Manager Software Solutions. „Mit unserem Routenzug-Leitsystem geben wir den Beschäftigten jetzt eine Schritt-für-Schritt-Aufgabenunterstützung an die Hand.“

Die betreffenden Informationen zu den Materialtransporten erhält das Routenzug-Leitsystem aus dem ERP bzw. WMS-System. Daraus generiert es die einzelnen Fahraufträge und zeigt sie über ein großes Touch-Display im Cockpit an. Die Fahrerinnen und Fahrer werden Auftrag für Auftrag auf dem berechneten, optimalen Weg zu den Montagestationen dirigiert. Vorher werden die Routenzüge, Anhänger, Stopps, Routen und Berichte in der mehrsprachigen Software konfiguriert. Über das Dashboard haben die Lagerverantwortlichen die gesamte Anwendung im Blick und können Kennzahlen und Berichte anstoßen, um den Einsatz weiter zu optimieren.