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RWTH-Studie: Welche Chancen bieten Wasserstoff-Lkw?

Welche Voraussetzungen und Investitionen für die Zukunft der Brennstoffzellen sind nötig, um H2 zu einem relevanten Faktor im Lkw-Verkehr zu machen. Dieser Frage geht der von der RWTH Aachen vorgelegte „Hydrogen Technologies Monitor 2024“ nach.

PEM-Leiter Professor Achim Kampker: „Bei den aktuellen Diskussionen über Wasserstoff als Energieträger und die damit verbundenen Technologien zur Energieumwandlung geht es vielmehr um mögliche Zeitpläne und Prioritäten als um die allgemeine Frage der Machbarkeit.“ (Foto: RWTH Aachen)
PEM-Leiter Professor Achim Kampker: „Bei den aktuellen Diskussionen über Wasserstoff als Energieträger und die damit verbundenen Technologien zur Energieumwandlung geht es vielmehr um mögliche Zeitpläne und Prioritäten als um die allgemeine Frage der Machbarkeit.“ (Foto: RWTH Aachen)
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(erschienen bei Transport von Christine Harttmann)

Mit dem „Hydrogen Technologies Monitor 2024“ legt der Lehrstuhl für Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen ein neues Analysewerk zu den Potenzialen und Hürden der Wasserstofftechnologien vor. In Zusammenarbeit mit der RWTH-Ausgründung Moion widmet sich der Bericht den technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für den breiteren Einsatz von Wasserstoff-Lkw und beleuchtet, wie die Industrie auf dem Weg zur Marktreife dieser Technologien vorankommen könnte.

Professor Achim Kampker, Leiter des PEM, weist darauf hin, dass sich die aktuellen Diskussionen rund um Wasserstoff weniger um Machbarkeitsfragen drehen, sondern vielmehr um Zeitpläne und Prioritäten für die Umsetzung der Technologie. Der Monitor analysiert unter anderem die Herausforderungen bei der Entwicklung von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren, digitale Prozessoptimierungen sowie Qualitätskontrollen in der Fertigung von PEM-Brennstoffzellen. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Systemintegration für mobile Anwendungen und auf möglichen Recycling-Szenarien.

Dr. Mario Kehrer, Oberingenieur am PEM, betont:

„Nicht nur für schwere Nutzfahrzeuge, sondern auch für Anwendungen in anderen Sektoren, die sich nur mit großem Aufwand elektrifizieren lassen, ist Wasserstoff ein vorteilhafter Energieträger.“

Vorsicht bei Investitionen und Hürden bei der Skalierung

Laut der Studie zeigt die verarbeitende Industrie bei Investitionen in die Industrialisierung von Wasserstofftechnologien eine hohe Risikoaversion und bevorzugt Kooperationen mit Partnerunternehmen, um das finanzielle Risiko zu minimieren. Die Autoren des Berichts heben hervor, dass eine effektive Skalierung der Brennstoffzellen- und Elektrolyseurproduktion von optimierten Produktdesigns abhängt. Diese Designs sollten auf eine kosteneffiziente Fertigung abgestimmt werden.

Zudem sehen die Studienverfasser in der Qualitätskontrolle erhebliche Einsparmöglichkeiten. Standardisierte Testverfahren könnten laut Monitor die Entwicklungsprozesse transparenter und die Endprodukte verlässlicher machen. Einzelne Produktionsprozesse bergen ein bislang kaum ausgeschöpftes Potenzial zur Datennutzung, das bei gezielter Erfassung und Analyse neue Geschäftsmodelle eröffnen könnte.

Infrastruktur für batterie- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge

Der Monitor setzt sich auch für eine kompatible Infrastruktur für batterie- und wasserstoffelektrische Antriebe ein. Ein gemeinsames Netz für leichte und schwere Nutzfahrzeuge könnte nicht nur Kosten senken, sondern auch die Abdeckung und Nutzbarkeit in der Praxis verbessern.

Insgesamt stellt der „Hydrogen Technologies Monitor 2024“ dar, dass der Markterfolg von Wasserstoff-Lkw nicht allein von technologischen Entwicklungen abhängt, sondern auch von strukturellen Anpassungen in der Industrie sowie einer verlässlichen Infrastruktur. Diese Faktoren könnten den entscheidenden Unterschied ausmachen, um Wasserstoff-Lkw von der Vision zur Realität zu machen.

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