Schaeffler: Cargo-Bike mit vier Rädern als Liefer-Konzept

Zur Consumer Electronic Show in Las Vegas zeigt der Zulieferer, wie er sich die urbane Zukunft vorstellt. Unter anderem mit Lasten-Pedelecs, die sich vielseitig aufbauen lassen und mit autonom fahrenden Taxi-Bussen.
Voll vernetzt und voll elektrisch: Zulieferer Schaeffler fächert sein Portfolio für die Zukunft auf. Unter anderem zeigt man den Bio-Hybrid, ein vierrädriges Pedelec, das auch als Cargo-Bike funktioniert. | Foto: Schaeffler
Voll vernetzt und voll elektrisch: Zulieferer Schaeffler fächert sein Portfolio für die Zukunft auf. Unter anderem zeigt man den Bio-Hybrid, ein vierrädriges Pedelec, das auch als Cargo-Bike funktioniert. | Foto: Schaeffler
Johannes Reichel

Der Herzogenauracher Zulieferkonzern Schaeffler nutzt die kommende Consumer Electronic Show in Las Vegas (5.-8. Jan. 2017), um seine Vorstellung von der urbanen Mobilität von morgen darzustellen. Dabei spielen auch Lastenpedelecs eine zentrale Rolle. Schaeffler hat dafür das Konzept eines modular aufgebauten, vierrädrigen "Bio-Hybrids" entwickelt, das hinsichtlich Größe und Reichweite einem kleinen Pkw ähneln soll. Es besitzt eine Überdachung und biete so ausreichenden Wetterschutz. Vier Räder sollen für Fahrstabilität des nur 85 Zentimeter breiten Fahrzeugs sorgen. Die Breite habe man so gewählt, dass in den meisten Ländern die Fahrradwege benutzt werden dürften, so die Entwickler. Der Fahrer des Bio-Hybrid wird wie bei einem Pedelec üblich von einem elektrischen Antrieb unterstützt. Innovativ wäre in dieser Klasse allerdings das Feature der Energierückgewinnung: Beim Bremsen soll der Elektromotor rekuperieren und den gewonnenen Strom wieder dem Akku zuführen. Dieser soll eine Reichweite von 50 bis 100 Kilometer ermöglichen. Der Energiespeicher lasse sich mit einem Handgriff entnehmen und an jeder Haushaltssteckdose aufladen. Schaeffler verspricht zudem funktionales und hochwertiges Design sowie eine Smartphone-Integration.

Als Plattformkonzept sollen auf dem Bio-Hybrid auch andere Aufbauten, wie zum Beispiel eine dreirädrige Variante, realisierbar sein. Ohne grundsätzliche Modifikation an Antrieb und Achsen lasse sich auch eine Cargo-Version umsetzen, etwa für einen Pizza-Lieferservice. „Der Bio-Hybrid ist kein Serienprodukt. Er soll vor allem das Nachdenken über neue Mobilitätsformen beflügeln“, räumt Prof. Peter Gutzmer, Technologievorstand von Schaeffler ein. „Wir können uns aber vorstellen, gemeinsam mit einem Partner eine Testflotte für den Betrieb in einer Metropole aufzubauen.“ Er ist sich sicher: „Intermodaler Verkehr auf engem Raum mit reibungslosem Wechsel zwischen Verkehrsmitteln wird in den urbanen Ballungszentren der Zukunft von entscheidender Bedeutung. Hier sind technische Lösungen gefragt, die wir aktiv mitgestalten.“