Sevic V500e erhält EU-Typgenehmigung

Nach positiven Tests durch den TÜV Nord Ende 2022 erteilte das KBA im März 2023 die EU-Typgenehmigung. Womit das leichte E-Nutzfahrzeug auf öffentliche Straßen in ganz Europa rollen darf.

Vor dem Start in die Serie: Das KBA gab nach der Zertifizierung durch den TÜV Nord grünes Licht für den "grünen Leichttransporter" aus Bochum. | Foto: Sevic
Vor dem Start in die Serie: Das KBA gab nach der Zertifizierung durch den TÜV Nord grünes Licht für den "grünen Leichttransporter" aus Bochum. | Foto: Sevic
Johannes Reichel

Der Bochumer Elektrofahrzeughersteller Sevic hat für seinen zur IAA TRANSPORTATION neu vorgestellten L7e-Transporter V500e jetzt die Gesamtfahrzeug-Typgenehmigung für den Europäischen Wirtschaftsraum (ECWVTA) erhalten. Das Zulassungsverfahren wurde in Deutschland unter der Aufsicht des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) durchgeführt. Der TÜV Nord führte zahlreiche Tests durch, unter anderem zum Bremssystem, zur Insassensicherheit, zur Fahrzeugstruktur und zum Antriebsstrang.

Als neuer Hersteller erhielt Sevic in diesem Zusammenhang auch die sogenannte "Conformity of Production", die sicherstellt, dass der E-Van in Übereinstimmung mit der Typgenehmigung mit gleichbleibender Qualität in Serie produziert werden kann. Die ECWVTA (European Community Whole Vehicle Type Approval) ermöglicht zusammen mit der Konformitätsbescheinigung (CoC) die Zulassung eines neuen Fahrzeugs in allen EU-Mitgliedstaaten.

„Dieser Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens markiert nicht nur den Startpunkt für die Serienproduktion unserer Fahrzeuge für den europäischen Markt, er ist auch eine großartige Bestätigung unserer Qualität“, erklärt Sevic General Manager Alexander Brilis.

Der Hersteller fertigt den E-Van in der europäischen Fabrik seines Partners Milara International Ltd. Bereits im März 2023 werde man mit der Auslieferung an Kunden und Händler beginnen. Nachdem erfolgreichen Zulassungsprozess sollen in den nächsten Wochen zu den bereits bekannten weitere Händler kommen. Aktuell werde eine Pilotflotte für Tests mit internationalen Paketzustelldiensten, nationalen Postunternehmen, Zustelldiensten für die letzte Meile sowie führenden Facility-Management-Unternehmen eingerichtet, skizzierte Brilis weiter. Damit wolle man den Erfolg im Flottenbetrieb verifizieren und wichtige Erfahrungen machen.

Diverse Standardaufbauten ab Werk

Das Fahrzeug soll dabei flexibel einsetzbar sein, zehn Standardaufbaumöglichkeiten und Koffersysteme sowie individuelle Aufbauten sind verfügbar, die mittels des patentierten Cargo-Swap-Systems innerhalb weniger Minuten per Stapler tauschbar sind, wirbt der Hersteller. Als Varianten stehen Boxen mit unterschiedlichen Optionen, wie etwa Roll- oder Klapptüren, zur Verfügung. Ergänzend sind verschiedene Pritschen lieferbar. Zu den individuellen Lösungen zählt etwa ein kippbarer Müllcontainer, der vor wenigen Wochen vom italienischen Sevic-Vertriebspartner VEM S.r.l. auf der Nachhaltigkeitsmesse Ecomondo vorgestellt wurde.

Die Standardbatteriegröße mit 16,5 Kilowattstunden (kWh) und bis zu 150 km Reichweite kostet 24.900 Euro netto (zzgl. Aufbau und Überführung). Das Long-Range-Modell mit einer 33-kWh-Batterie und bis zu 300 km Reichweite (bestätigt durch den TÜV Nord) ist für 29.500 Euro netto zzgl. Aufbau und Überführung erhältlich. Zudem nimmt der Anbieter Vorbestellungen an.