SINA: Acht Firmen realisieren autonomen Lagerlifter

In einer Kooperation setzen Ecosphere, Effimat, Mobile Industrial Robots, Piab, Robominds, ROEQ, Sick und Universal Robots ein groß dimensioniertes Projekt für einen autonomen Lagerlifter um.

"SINA“ steht für „Smarte Kommissionierlösungen für die Intralogistik Automatisierung“. (Foto: Piab)
"SINA“ steht für „Smarte Kommissionierlösungen für die Intralogistik Automatisierung“. (Foto: Piab)
Johannes Reichel
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Therese Meitinger)

„Die Zukunft der Intralogistik“ sollte am 23. September im baden-württembergischen Fichtenau beginnen: So zumindest hatten acht Kooperationspartner ihre vollautomatisches Lagerlift-System „SINA“ („Smarte Kommissionierlösungen für die Intralogistik Automatisierung“ angekündigt. In den Räumen des Maschinenbauers Ecosphere Automation hatten sich auch Vertreter von Effimat, Mobile Industrial Robots, Piab, Robominds, ROEQ, Sick und Universal Robots zusammengefunden, um Fachpresse und interessierten Key Accounts einen ersten Einblick in das Multikomponenten-System zu geben. Ein Demonstrator über ein voll funktionstüchtiges System erlaubte es einzelne Funktionalitäten auszuprobieren.

Unternehmen, die er berate, formulierten oft die Sorge, dass Roboter Menschen die Arbeit wegnähmen, argumentierte Gastgeber und Ecosphere-Geschäftsführer Danny Denk in seiner Einführung. Doch tatsächlich käme mit dem demografischen Wandel eine enorme Herausforderung auf die  deutsche Wirtschaft zu. „In der Logistik müssen Mitarbeiter immer noch schwer heben und lange Wege zurücklegen“, so Denk. Mit dem gemeinsam entwickelten vollautomatischen Lagerlifter – der auf eine Initiative des KI-Spezialisten Robominds zurückging – habe man hier anknüpfen wollen – und einen universellen, übergreifenden Ansatz gewählt. Drei Jahre habe man gemeinsam in wachsender Besetzung an dem Projekt gefeilt.

„Wir wollten keine kundenspezifische Applikation entwickeln, sondern ein skalierbares, modulares System, bei der Software im Hintergrund als Flow-Manager agiert. Die kundenspezifische Anpassung passiert also über die Software“, erläuterte Denk.

SINA adressiert so eine Vielzahl von Branchen und Firmengrößen und muss nicht von Systemintegratoren zusammengestellt werden.

Die Lösung automatisiere die Intralogistik und das Materialhandling vom Wareneingang bis zum fertig angelieferten Bausatz an den einzelnen Produktionslinien / Arbeitszellen just in time, geben die Kooperationspartner an. Die enge Kooperation im Vorfeld habe es ermöglicht, Schnittstellen zu verbessern und Produkte aufeinander abzustimmen.

Skalierbares System für vollautomatische Kommissionierung

Das Ineinandergreifen der einzelnen Komponenten funktioniert bei SINA laut den Unternehmen wie folgt: Das zentrale automatisierte Puffersystem „EffiMat“ wird mit zwei „UR10e“-Cobot-Armen für das Kitting ausgestattet, die eine erhöhte Kommissioniergeschwindigkeit gewährleisten sollen. Die Traglast der Cobots liegt dabei bei bis zu 12,5 Kilogramm.  Als Greifeinheit fungiert der Piap„Mini Cobot Gripper“ (MCG) mit „MX“-Saugnapf. In Kombination mit dem KI-basierten „robobrain.vision“-System zahlt er ein auf Pick- und Trefferquoten sowie die Betriebszeit. Die fertigen Kits können im Effimat-Turm gepuffert werden, bis sie an den Produktionslinien benötigt werden. Bei Bedarf wird die fertig bestückte Kiste automatisch abgerufen, während gleichzeitig mit der Kommissionierung der nächsten Kits durch den UR10e begonnen wird. Die Entnahme auf der Rückseite des Effimat-Puffersystems zu den Autonomous Mobile Robots (AMR) von MiR – zum Einsatz kommen der Modelltyp „MiR250“ mit einem „TR 125“ Top Roller von ROEQ – erlaubt es auf manuelle Arbeit zu verzichten.

Die Sicherheit der gesamten Lösung soll das System Sick „sBot nanoScan 3“ gewährleisten, das eine flexible Umgebung rund um SINA abgrenzt. Es sorgt dafür, dass die Geschwindigkeit der Cobots verringert wird, je näher Mitarbeiter dem Gerät kommen. In dem Moment, in dem die Kisten aufgenommen oder weggestellt werden, stoppt das System die Cobots gänzlich. Für die Verbindung der Komponenten der Applikation zeichnet Ecospere als Integrator verantwortlich.

Detaillierte Informationen zu der Kooperation lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von LOGISTIK HEUTE, die am 8. Oktober erscheint.