Solutrans 2023: Fahrbericht Stellantis Qinomic-Van - im Retrofit gut unter Strom
Wie sie hören, hören Sie nichts: Es hat sich ausgedieselt im ausgedienten Midsize-Van. In diesem Falle hat die französische La Poste schon mal einen Selbstzünder vom Typ Citroen Jumpy mit dem Umrüst-Kit des Stellantis-Partners Qinomic ausrüsten lassen. Und muss sich jetzt keine Sorgen mehr um Einfahrbeschränkungen machen. Der Spezialist Qinomic will ab 2024 im großen Stil in die Elektrifizierung ausrangierter, mittelalter Diesel-Vans starten, zuerst in Frankreich, später auch in anderen Ländern und für andere Modelltypen.
Der "gackerlgelbe" 3,0-Tonner am Stand der Solutrans in Lyon weist zwar einige Gebrauchsspuren auf, ist aber sonst noch fit für ein zweites Leben in Emissionsfreiheit. Die Umrüst-Sparte unter dem Konzerndach übernimmt für das Retrofit vieles an Komponenten, die schon von der Neuversion des E-Vans bekannt sind: Einen 100-kW-Motor etwa, der den Diesel unter der Haube ersetzt. Zudem wird das original E-Instrumentencluster verbaut, der Schaltknauf in der Mittelkonsole wird durch die Fahrmoduskonsole ersetzt und die klotzige Handbremse zwischen den Sitzen durch die elektrische Handbremse.
Right-Sized: Kleinerer Akku für 200 Kilometer gut
Wo der Umrüster eigener Wege geht, ist beim Thema Akku: Hier muss ein kompakter 45-kWh-Lithium-Ionen-Speicher genügen, etwa um die Anforderungen der La Poste-Boten zu erfüllen: Maximal 200 Kilometer Reichweite brauchen die täglich. Auch die AC-Ladeleistung von 11 kW genügt ihnen völlig. Dennoch kann der Second-Life-Stromer auch schnellladen, wenngleich nicht ganz so flott wie das "Original". Von 20 auf 80 Prozent dauert es hier 54 Minuten. Die Nutzlast des Diesel bleibt weitgehend erhalten, 900 Kilo darf der Retrofit-Van zuladen.
Ausgedieselt: Der Retrofit-Stromer fährt sich prima
Und, wie fährt sich jetzt der Umrüst-Stromer? Siehe oben: Wie sie hören, hören Sie nichts. Er ist genauso leise wie die Neuversion, zieht entsprechend gut ab und gefällt im B-Modus mit brauchbarer Rekuperation. Die Handbremse in unserem Testmodell, noch ein Versuchsfahrzeug, fällt noch weg. Einzig der für den "Start" des Synchronmotors zu drehende Zündschlüssel ist in diesem Fahrzeug noch ein Anachronismus, aber man kann halt nicht alles haben. Unterm Strich erhält man einen deutlich komfortableren und flotteren Ersatz für den Diesel, ohne ein Vermögen zu investieren.
Preiswert zum Stromer: Stellantis peilt unter 20.000 Euro an
Von 20.000 Euro ist die Rede für das Kit, tendenziell vielleicht sogar noch weniger. Enthalten ist wie beim Neumodell neben der Gesamtfahrzeuggarantie eine Achtjahres-Garantie auf den Akku über 160.000 Kilometer. Für den Kunden ein Plus: Die komplette Abwicklung läuft wie gewohnt über das Stellantis-Händlernetz, die Umrüstung selbst an einem Stellantis-Standort. Und der größte Vorteil der Umrüstung: Die Kunden können ihren gewohnten Aufbau einfach beibehalten. Im Falle der La Poste-Fahrzeuge bleibt also der patinierte Holzboden samt all seiner Schranzen drin. Warum auch nicht. Das ist schließlich doppelt nachhaltig. Ebenso wie die professionelle Teileverwertung des alten Verbrenners durch das Stellantis-Programm SustainEra. Und darum geht es schließlich: Um 61 Prozent weniger CO2-Emissionen im Verhältnis zu einem Diesel verursacht der Retrofit-Stromer. Und zum neuen E-Van sind es auch 56 Prozent an CO2-Ersparnis.
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