Toyota Hilux H2 geht in Praxistests
Der Toyota Hilux mit Brennstoffzellenantrieb hat die Erprobungs- und Demonstrationsphase erreicht. Zuvor wurden die ersten zehn Einheiten des Pick-ups im britischen Werk von Toyota Motor Manufacturing UK gefertigt. Erstmals war das Modell im September 2023 der Öffentlichkeit präsentiert worden. Die Japaner wollen damit ihren sogenannten Multi-Path-Ansatz untermauern, bei dem man mit verschiedenen Antriebskonzepte von Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeugen über reine Elektroautos bis hin zu Brennstoffzellenmodellen und Verbrennern mit E-Fuels Klimaneutralität erreichen will. Man wolle die Mobilitätslösungen jeweiligen regionalen Anforderungen und Lebensstile der Kunden anpassen, argumentiert der Hersteller den Ansatz.
Im britischen Werk Burnaston der Toyota Motor Manufacturing UK sind nun die ersten zehn Prototypen des Hilux mit Brennstoffzellenantrieb gefertigt worden. Fünf Fahrzeuge durchlaufen derzeit strenge Feldtests, um Sicherheit, Leistung, Funktionalität und Haltbarkeit zu beurteilen. Dazu werden Daten aus Testfahrten unter realen Bedingungen gesammelt. Fünf weitere Fahrzeuge sind für Demonstrationszwecke bei Kunden und Medien im Einsatz, unter anderem auch bei den kommenden Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris. Die gesammelten Erkenntnisse aus dem Hilux Projekt sollen zusammen mit der über 30-jährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Toyota auf dem Gebiet der Wasserstofftechnik zur nächsten Generation der Brennstoffzellentechnologie beitragen. Der Hersteller verspricht längere Lebenszyklen, größere Reichweite und deutlich geringere Kosten auszeichnen.
Der Konzern glaubt, dass Europa bis 2030 einer der größten Märkte für Brennstoffzellen sein wird, mit kontinuierlichem Wachstum in den Bereichen Mobilität und Energiegewinnung. Daher kündigte man im Dezember 2023 die „Hydrogen Factory Europe“ an, um hier die Verbreitung von Wasserstoff-Ökosystemen und -Infrastrukturen zu fördern. Hier fügt sich auch der Hilux mit Brennstoffzellenantrieb ein.
600 Kilometer Reichweite und höhere Anhängelast
Der Prototyp des Hilux mit Brennstoffzellenantrieb basiert auf dem Standard-Pick-up, unterscheidet sich optisch kaum, auch die Abmessungen bleiben unverändert bei 5.325 x 1.855 x 1.810 Millimeter (L x B x H). Unter der Haube arbeitet der bereits in der Limousine Mirai erprobte Brennstoffzellenantrieb, der seit der Fuel-Cell-Premierie bei Toyota im Jahr 2015 immer weiterentwickelt wurde. Im Hilux hat der Brennstoffzellenantrieb eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern, mehr als mit einem batterieelektrischen Antrieb erreicht werden könnte, argumentiert der Anbieter. Dank des geringen Gewichts von Wasserstoff wird im Vergleich zu anderen emissionsfreien Alternativen eine höhere Nutzlast und mehr Anhängelast erreicht, wirbt man weiter.
Der Wasserstoff wird in drei Hochdrucktanks mit jeweils 2,6 Kilogramm Fassungsvermögen gespeichert. Diese sind im Leiterrahmen-Fahrgestell des Pick-ups verbaut. Die Polymerelektrolytbrennstoffzelle enthält 330 Zellen und ist direkt über der Vorderachse angeordnet. Der Hilux mit Brennstoffzellenantrieb wird über einen Elektromotor über die Hinterachse angetrieben. Das Aggregat liefert eine Leistung von 134 kW (182 PS) und ein maximales Drehmoment von 300 Nm. Als Emission entsteht während der Fahrt lediglich Wasserdampf. Ein Teil des von der Brennstoffzelle erzeugten Stroms wird in einer Lithium-Ionen-Batterie zwischengespeichert, die unter der Ladefläche im Heck des Pick-ups direkt über den Wasserstofftanks untergebracht ist, sodass kein Platz in der Fahrerkabine verloren geht.
Von Bus bis Schiff: Aktuell 20 Partner europaweit
Aktuell verweisen die Japaner auf europaweit über 20 Partner, mit denen man Wasserstoffanwendungen realisiert. Dies umfasst einen Fünfjahresversuch mit wasserstoffbetriebenen Lkw, um die CO2-Bilanz in der Logistik zu verbessern und die weitere Entwicklung einer nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur in ganz Europa zu fördern. Seit Juli 2021 baut man gemeinsam mit seinem Partner CaetanoBus auch Brennstoffzellenbusse. Das französische Unternehmen GCK, das sich für saubere Mobilität einsetzt, nutzt die Brennstoffzellenmodule der Japaner, um zehn Dieselbusse in emissionsfreie Fahrzeuge umzurüsten und während der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris über 5.000 Besucher zu befördern.
Durch die Partnerschaft mit dem norwegischen Unternehmen Corvus wurde eines der sichersten und fortschrittlichsten Brennstoffzellensysteme für Schiffe entwickelt, wie man wirbt. Außerdem arbeiteten die Japaner eng mit Energy Observer zusammen, um die erste wasserstoffbetriebene, emissionsfreie Yacht zu entwickeln, die sich autark mit Energie versorgen kann. Brennstoffzellen von Toyota werden auch für nicht-mobile Anwendungen eingesetzt. So bilden die modularen Brennstoffzellen die Grundlage für die GEH2 genannten Generatoren des Partnerunternehmens EODev (Energy Observer Developments). Im Mai 2021 erleuchteten diese Generatoren den Eifelturm in Paris mit grünem, nachhaltigem Licht.
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