Trans-o-flex: Was es für die Verteilung des Impfstoffs braucht

Pharma-Logistikdienstleister richtet sich mit seinen Forderungen direkt an die Politik. Vor allem, was die logistische Ausstattung der Impfteams betrifft. 

Temperaturgeführten Transporten kommt eine wichtige Rolle bei der Verteilung von Covid-19-Impfstoffen zu. (Foto: Trans-o-flex)
Temperaturgeführten Transporten kommt eine wichtige Rolle bei der Verteilung von Covid-19-Impfstoffen zu. (Foto: Trans-o-flex)
Johannes Reichel
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Therese Meitinger)

Der auf Arzneimittellogistik spezialisierte Logistikdienstleister Trans-o-flex mit Sitz in Weinheim hat drei Thesen zur Distribution von Corona-Impfstoffen erarbeitet, so eine Pressemitteilung vom 23. November. „Die Logistik darf nicht zum Engpassfaktor werden. Nur dann kann die Immunisierung sicher und schnell starten, sobald einer oder mehrere Impfstoffe zugelassen sind“, sagt Wolfgang P. Albeck, CEO von Trans-o-flex. Dabei sieht Albeck auch die Bundespolitik in der Verantwortung. „Es müssen jetzt schnell die richtigen Entscheidungen gefällt werden“, ergänzt der Trans-o-flex-Chef. Man habe deshalb drei Thesen entwickelt, anhand derer Politiker auf Landes- wie auf Bundesebene prüfen könnten, ob die von ihnen angestrebten Logistiklösungen wirklich zielführend seien.

Im Einzelnen fordert das Unternehmen:

1. Auch die logistische Ausstattung der mobilen Impfteams muss Sicherheit und Kontrolle der Kühlkette gewährleisten. Eine solche Kühlkette muss aktiv temperiert, dokumentiert und gesteuert werden. Sie ist dadurch wesentlich transparenter und weniger anfällig für Störungen als eine Kette, in der aufgrund der notwendigen Tiefsttemperaturen Passivverpackungen wie Kühlboxen beziehungswese Kühlbehältnisse eingesetzt werden müssen. Für eine solche aktiv temperierte Kühlkette zwischen 2 und 8 Grad gibt es bewährte Logistiknetze, die nicht nur wenige Impfzentren, sondern darüber hinaus auch Arztpraxen oder mobile Teams schnell, direkt und sicher mit dem Impfstoff versorgen können. Nicht zuletzt sind solche Logistikketten umweltfreundlicher, da sie ohne die aufwendigen Passivverpackungen auskommen, die außerdem das Frachtgewicht erhöhen und immer auch zurücktransportiert werden müssen.

Schutz vor Diebstahl gewährleisten, EU-GDP beachten

2. Angesichts der hohen Sensibilität der Impfstoffsendungen ist bei der Auswahl der Dienstleister darauf zu achten, dass insbesondere Arzneimittel- und Sicherheitsstandards eingehalten werden. Hier sind zum einen die Vorgaben der EU für die gute Distributionspraxis von Arzneimitteln (EU-GDP) zu beachten. Sie stellen sicher, dass die Wirkung von Medikamenten nicht durch Lagerung und/oder Transport beeinträchtigt wird. Zum anderen gilt es, ausreichende Vorkehrungen gegen Diebstahl zu treffen und einen schonenden Umgang mit jedem einzelnen Packstück zu gewährleisten. Massendienstleister, die Sendungen über konventionelle Sortiersysteme schleusen und an Ladestellen unsachgemäß handhaben, setzen sensible Sendungen mit Impfdosen einem hohen Beschädigungsrisiko aus. Sie scheinen daher ungeeignet, um solche Sendungen zu transportieren.

3. Die Auftragsvergabe muss über ein transparentes und faires Vergabeverfahren erfolgen, das für alle Logistikspezialisten offen ist. Nur so kommen innovative und leistungsfähige Lösungen zum Zug, die eine reibungslose Verteilung des oder der neuen Covid-19-Impfstoffe gewährleisten.