transport logistic: MAN bringt D38-Motor mit ZF-Getriebe - neuer Nutzfahrzeugkonzern gegründet

MAN-Hochleistungstriebwerk wird ab Sommer gekoppelt an das neue ZF-Traxon-Getriebe. Wie erwartet werden Scania und MAN unter dem Dach einer Holding vereint.
Johannes Reichel

Anders als ursprünglich angekündigt, wird MAN zumindest teilweise auch künftig auf ein ZF-Getriebe setzen: Zumindest in Verbindung mit dem 15,2-Liter-D38-Motor lebt die langjährige Kooperation zwischen München und Friedrichshafen fort. Der TGX mit dem stärksten Motor werde ab Sommer 2015 mit der sogenannten Tipmatic TX ausgerüstet. Das teilte ein MAN-Sprecher am Rande der Messe transport logistic mit. Der erst vor kurzem vorgestellte Reihensechszylinder-Motor werde damit nicht wie künftig dem Vernehmen nach die Standardmodelle mit Scania-Getrieben ausgerüstet. Hinter dem Kürzel TX verbirgt sich die neue Traxon-Getriebegeneration von ZF, die damit ihre Premiere in einem Fahrzeug feiert. Einzige Ausnahme der Regel beim D38 sei die 640-PS-Version mit Wandlerschaltgetriebe für Schwerlastanwendungen.

In diesem Zusammenhang verkündete die MAN-Mutter Volkswagen vor Beginn der Jahreshauptversammlung in Hannover die Überführung der beiden Schwer-Lkw-Marken MANund Scania unter dem Dach einer Nutzfahrzeugholding mit Namen Truck&Bus GmbH. Die Transportermarke VW Nutzfahrzeuge wird einer Pressemitteilung zufolge ebenfalls Teil des "integrierten Nutzfahrzeugkonzerns" und in der Berichtslinie an Lkw-Chef Renschler stehen, den engen technologischen Austausch zu den Pkw von Volkswagen aber beibehalten. Ebenso Bestandteil des neuen Nfz-Konzerns wird das Geschäft von MANLatin America, ehemals "VW do Brasil", sowie selbstverständlich das Busgeschäft. VW verspricht sich eine bessere Vernetzung der Lkw-Aktivitäten und hohe Einspareffekte. „Unser Ziel ist es, die Nutzfahrzeug-Holding bei Profitabilität, Technologien und vor allem auch Kundenzufriedenheit an die Spitze der Branche zu führen. Die Bündelung unserer Nutzfahrzeugmarken unter einem Dach erlaubt eine stärkere Konzentration auf Lkw- und Bus-Belange und damit schnellere Entscheidungen", sagte Andreas Renschler. Dabei bleibe die Eigenständigkeit der Marken MAN und Scania erhalten, wie es dem Grundprinzip von Volkswagen entspreche, beugte der Truck-Chef etwaigen Befürchtungen vor.