transport logistic: MAN mit klimaneutralem Vermietservice. DB Schenker erster Kunde

Der Hersteller erweitert sein Vermietangebot in der Verteilerflotte um eine Klimakompensation. Erstkunde ist DB Schenker. Außerdem verbessert MAN sein Telematik-System und das Wartungsmanagement.
Johannes Reichel

Mit dem Angebot, CO2-Emissionen über Zertifikate zu neutralisieren erweitert MAN Financial Services zur transport logistic sein Portfolio und startet eine Umweltinitiative. Das Angebot der Klimakompensation über den renommierten Anbieter Atmosfair ist eingebettet in den Rahmen einer generellen Erweiterung des Vermietportfolios im Nahverkehrs- und Verteilersegment bei der MAN-Tochter Euro-Leasing GmbH. Künftig würden Kunden neben den 7,5- und 12-Tonnern in Reaktion auf die neue Mautstaffelung auch 15- und 18-Tonner mieten können, ob mit Plane/Pritsche-, Koffer- oder Kühlkofferaufbau, teilte der Hersteller mit. "Welche Klasse genau am Ende mehr nachgefragt werden wird, lässt sich noch nicht abschätzen", so Marco Reichwein von MAN Finance / Euro-Leasing. "Wir können aber flexibel auf alles reagieren." Weil es voraussichtlich auch Unternehmen geben wird, die mit kleineren Fahrzeugen der Maut ausweichen wollen, nimmt der Lkw-Vermieter künftig auch leichte Nutzfahrzeuge vom Typ VW Crafter von der Konzernmutter Volkswagen in sein Angebot mit auf. Die Transporter bis 7,5 Tonnen verfügen über eine bessere Nutzlast als die entsprechenden Lkw mit 7,5 Tonnen.

In der Vermietflotte befinden sich ausschließlich MAN Fahrzeuge mit Euro-6-Technologie, erklärt Vertriebsleiter Matthias Szupories. Darüber hinaus gehören TipMatic-Getriebe, spritsparende Reifen und die Tempobegrenzung auf 85km/h zum Serienumfang, sodass ist ein durchschnittlicher Verbrauch deutlich unter 20 Liter / 100km möglich sei. Außerdem seien alle MAN Financial Services Fahrzeuge mit Telamatik ausgestattet, so dass Fahrzeugeinsätze optimiert und durch Verbrauchsreporting und Fahranalysen die Emissionsbelastung minimiert werden kann. „Dies reicht uns nicht!“ gab Szupories als Maxime aus. Denn trotz verbrauchsarmer Fahrzeugen fielen ja noch Emissionen an. Man wolle nicht warten, bis in mittlerer bis ferner Zukunft emissionsfreie Lösungen für den Stadtverkehr in Form von Hybrid- oder Elektrofahrzeugen verfügbar sein, MAN wolle bereits heute aktiv werden in Richtung nachhaltiger Transport, begründete Szupories den ungewöhnlichen Schritt gegenüber LOGISTRA.

Durch eine Kooperation mit der nach strengen Kriterien auswählenden Umweltschutzorganisation Atmosfair GmbH werde zukünftig dafür gesorgt, dass alle MAN-Verteilerfahrzeuge (TGL 12.220) in der Vermietflotte sukzessive „ausgeglichen“ fahren. Man unterstütze dabei gezielt Klimaschutzprojekte, die zur deutlichen und nachhaltigen Reduktion von CO2-Emissionen beitragen. Wobei der von MAN Financial Services geleistete Beitrag über den Partner Atmosfair gezielt in adäquate Projekte investiert und durch die Zielmarke von 101 Prozent sogar mehr eingespart als ausgestoßen werde. Erster großer Kunde in Deutschland für das Angebot sei DB Schenker, wo fünf TGL-12-Tonner mit CO2-Neutralisation zum Einsatz kämen. Man hoffe auf rege weitere Nachfrage, gab sich Szupories zuversichtlich.

Außerdem hat der Hersteller zur transport logistic sein Telematik-System überarbeitet und nach eigenen Angaben deutlich leistungsfähiger gemacht. Basis dafür sei die neue Hardware, ein neues Wartungsdatenportal und eine neue App, die die Möglichkeiten von MAN TeleMatics erweitern würden. Außerdem könnten Kunden jetzt aus vier klar definierten Dienstleistungspaketen nach ihrem Bedürfnis wählen, angefangen beim Tarif Basis mit „Wartungsdaten“ und „tägliche Fahrzeugeinsatzanalyse“. Neben der aktualisierten App gab MAN auch einen Ausblick auf einen künftige Fahrer-App, die den Fahrer in seinen täglichen Kernaufgaben unterstütze und eine effiziente Kommunikation zwischen Fahrer und Flottenmanager, etwa beim Auftragsmanagement ermögliche.

Neu ist auch das Dienstleistungspaket Service Care, mit dem der vom Kunden beauftragte MAN-Servicestützpunkt Zugang zu den Wartungsdaten der Kundenfahrzeuge erhält und so das Wartungsmanagement steuert. In direkter Abstimmung mit der Disposition des Kunden vereinbart die Werkstatt Wartungstermine und bündelt die zu erledigenden Arbeiten so, dass der Werkstattaufenthalt möglichst kurz ausfällt, skizzierte der Anbieter. Darüber hinaus wies MAN auf die Option "Connected CoDriver" von MAN ProfiDrive hin, ein Ferntraining über einen Zeitraum von einer Woche bis zu drei Monaten, bei dem ein Trainer dem Fahrer praktisch als virtueller Beifahrer zur Seite steht.