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Transportlogistik: LCL-Logistik wird attraktiver

Frachtenbörsen und „Mitfrachtzentralen“ zeigen: Partnerschaftliches Teilen verändert das Transportwesen. Beiladungen im Stile der „less than container load“ (LCL) erscheinen immer sinnvoller.

Container-Beiladungen werden immer beliebter, da sie vielen Firmen als nachhaltige Alternative erscheinen | Abb.: Valdas Miskinis auf Pixabay
Container-Beiladungen werden immer beliebter, da sie vielen Firmen als nachhaltige Alternative erscheinen | Abb.: Valdas Miskinis auf Pixabay
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Tobias Schweikl
(erschienen bei Transport von Dr. Karsten Düsdieker)

Die Lehrmeinung, Massenfertigung und Massenguttransporte seien besonders wirtschaftlich, scheint zunehmend auf dem Rückzug. Partnerschaftliches Teilen wird auch im Transportwesen immer wichtiger — und macht Containerbeiladungen (LCL) immer beliebter. LCL-Logistiker wie Greencarrier verdichten dies zum Geschäftsmodell und wagen ein gedankliches Experiment.

Ad-hoc-Bedarf statt schwerfällige Masse

Weder finanziell noch umwelttechnisch, so Greencarrier im hauseigenen Blog, wiegt Massenfertigung die vermeintlich eingesparten Kosten auf. Ressourcen und Lagerraum sind dem Blog zufolge weniger verfügbar als früher, auch weil viele Unternehmen und Branchen ihre Produktzyklen immer weiter verkürzen. Kurzerhand reduzieren sie ihre Bevorratung auf ein Minimum, da sich Kundenwünsche immer schneller ändern und immer reaktionsschnellere Lieferketten verlangen.

Heutige Fertigungslinien folgen daher immer öfter dem On-Demand-Ansatz. Und traditionelle Rezepte mit ihrer überzogenen Hoffnung, alles zu verkaufen, was einmal produziert wurde, geraten in Zeiten zunehmender Nachhaltigkeit immer weiter auf den absteigenden Ast.

Tempofaktor LCL: senkt Lagerkosten und -risiken

Greencarrier zufolge betrachten viele Firmen LCL-Transporte immer noch als reine Notlösung, ohne deren nachhaltigen und wirtschaftlichen Vorzüge zu begreifen. In neuer Sichtweise hingegen geht die Rechnung wie folgt: Wer kleinere Mengen kauft, braucht weniger Lagerfläche, geht geringere Risiken ein und profitiert von schnellerem Lagerumschlag.

Wie — so die neue Fragestellung — wirkt sich also ein Mehr an Containerbeiladungen auf die eigenen Finanzen aus, verglichen mit traditionellem Massenguteinkauf, Großlagerungsaufwand, höheren Lagerkosten und -risiken sowie langsamerem Lagerumschlag?

Traditionslogistik zu schwerfällig und riskant

Traditionelle Lagerbevorratung ist teuer, riskant und unflexibel — Käufer sind durch Sonder- oder Mengenpreise versucht, mehr zu kaufen (und einzulagern) als sie eigentlich brauchen oder verkaufen können. Gleiches gilt für traditionellen Transport, wo jeder versucht, einen Container voll zu beladen, um günstigere Frachtpreise herauszuschlagen.

Langfristig jedoch können die transportierten Waren dann höher zu Buche schlagen, indem sie hohe Lagerkosten verursachen oder sich nicht in annehmbarer Zeit verkaufen lassen. Und auch die Umweltbilanz kann sich rapide verschlechtern — weil Waren entweder unter Preis verkauft oder sogar unverkauft zerstört oder verschrottet werden, etwa um Marke, Image und Preisgefüge aufrechtzuerhalten.

Kleinere Chargen für „verderbliche“ Waren

Bei schnell „verderblichen“ Gütern wie etwa Textilmode oder Elektronik schlägt die Verschwendung durch Zerstörung oder Verschrottung von „Ladenhütern“ besonders stark zu Buche. Hier bieten sich LCL-Beiladungen als deutlich flexiblere Alternativen zu Massenfertigung und Massengütertransport an.

Denn partnerschaftliches Teilen von Containern ist deshalb so attraktiv, da viele Frachttransporteure tausendfach über Container in aller Welt verfügen. Und dank regelmäßiger „Fahrpläne“ müssen LCL-Transporte selten auf ihre Versendung warten. Daher ist es finanziell wie umweltbezogen mehr als sinnvoll, dass kleinere Sendungen „per Anhalter“ in ansonsten nur teilbeladenen Containern mitreisen.

Schlüsselwert „Kaufmuster“

Transporteure müssen sich zunehmend darauf einstellen, verschiedene Frachtaufträge zu bündeln, bis sie eine „full container load“ (FCL) erreichen und die so „konsolidierten“ Beiladungen dann im gemeinsamen Container zum Zielort zu bringen, wo sie wieder vereinzelt und an ihre jeweiligen Empfänger verteilt werden.

Ein Schlüssel zur besseren Planung von LCL-Logistik ist die Analyse des Kaufverhaltens und ihrer Muster. Frachtvolumen, die derartige Kaufmuster berücksichtigen, erfordern zwar eine breitere Perspektive, erlauben es Versendern wie Transporteuren aber, ihre Gemeinkosten und CO2-Abdrücke zu verringern.

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