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Transpotec 2024: Maxus fährt voll elektrisch auf - Premiere für eDeliver 5

Der China-Staatskonzern SAIC und seine Nfz-Tochter Maxus bleiben auf dem Strompedal. Und stellen mit dem eDeliver 5 ein optisch hippes urbanes E-Fahrzeug vor, das gut ankommen könnte. Da sieht der eDeliver 7 fast schon wieder alt aus. Erste Sitzprobe in beiden.

 

Was guckst Du? Der Maxus eDeliver 5 legt wieder einen komplett anderen Stil an den Tag. | Foto: J. Reichel
Was guckst Du? Der Maxus eDeliver 5 legt wieder einen komplett anderen Stil an den Tag. | Foto: J. Reichel
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Johannes Reichel

Die Tochter des chinesischen SACI-Staatskonzerns Maxus ließ sich die Chance nicht nehmen, ihr mittlerweile beachtliches Line-Up an elektrischen Transportern auch in Mailand aufzufahren. Erstmals mit dabei war auch der Maxus eDeliver 5, der unterhalb des ebenfalls erst vor kurzem präsentierten eDeliver 7 speziell auf urbane Anwender zielt. Abgerundet wird das Portfolio von den Multiantriebsplattformen des Pick-ups sowie des Deliver 9, die allerdings auf der Messe beide in ihren Elektro-Versionen zur Schau standen. Dafür fehlte der älteste Stromer im Bunde, der eDeliver 3. Überhaupt ist die Sortierung bei den Chinesen derart dicht und verwirrend, die Überschneidungen groß, dass man leicht den Überblick verlieren kann.

Das Interieur hat an Wertigkeit deutlich zugelegt

Die erste Sitzprobe im "größeren Midsize-Van" eDeliver 7 ergab immerhin, dass Maxus in Sachen Materialanmutung deutlich zugelegt und dazu gelernt hat. Bis auf den glitschigen Gummiboden, den zudem ein für einen E-Van seltsamer Tunnel verunziert, befleißigt sich der Elektrotransporter sehr manierlicher Optik und Haptik, sodass man nicht mehr viel meckern kann, außer dass das Lenkrad nur in der Höhe und da nicht sehr weit verstellbar ist. Die Sitze wirken dem ersten Eindruck nach bequem und erwachsen, die Stoffe legen den Billigcharme von einst ab. Auch das Infotainment bekommt einen schlanken und scharfen Screen.

Raumeffizienz für ein 5,40-Meter-Auto mäßig

Im Laderaum macht sich dann aber dezente Ernüchterung breit, denn der Ladeboden liegt überkniehoch und die Raumausnutzung ist für einen Van der 5,36-Meter-Klasse (2 m Breite und Höhe!) eher mäßig: 8,7 Kubik stehen formal zu Buche. Schade, denn eigentlich wäre der Laderaum ansonsten quadratisch und praktisch vom Zuschnitt, die Hecktüren öffnen mit dem üblichen Bügelscharnieren solide und weit. Die seitliche Schiebetür, bewehrt mit soliden Bügelgriffen, würde ebenfalls weit öffnen, will aber partout nicht einrasten. Dafür können sich 1.200 Kilo Nutzlast und 1.500 Kilo Anhängelast sehen oder laden lassen.

Apropos: Geladen werden die 77 oder 88 kWh großen Speicher des eDeliver 7 fahrerseitig an der B-Säule, nicht gerade stoßfest, wenn man auf öffentliche Lader angewiesen ist. In 43 Minuten soll der Standardvorgang von 10 auf 80 Prozent in CCS erledigt sein. Dann wäre genug Energie für angeblich 485 Kilometer in den Speichern (WLTP), die der 150-kW-Motor an der Vorderachse dann nutzen kann. Muss man abwarten.
 

Der Kleine hängt den Großen ab

489 Kilometer gar soll der kleinere eDeliver 5 schaffen, mit einem nur 64 kWh großen Akku, der einen 120-kW-Elektromotor versorgt und in 42 Minuten per Schnelllader wieder bei 80 Prozent sein soll. Das spricht für gute Effizienz, harrt aber ebenfalls noch der Überprüfung. Der Ladeanschluss sitzt hier besser, nämlich beifahrerseitig am Kotflügel. Der 5er trägt wieder ganz andere Optik zu Markte und macht eher auf "cool" und urban, mit seiner ultrakurzen Stummelschnauze und der riesigen Windschutzscheibe. Mit 7,6 Kubikmetern ist er gar nicht mal so viel weniger geräumig und mit 1.200 Kilo genauso zuladefreundlich wie der große eDeliver 7. und verfügt zudem über einen schön niedrigen Ladeboden, der über die spektakulär "beleuchtete" Heckpartie gut zugänglich ist. Die etwas windigen und nagelfeindlichen Türgriffe lassen dann aber erahnen, wo gespart wurde.

Hipper Urban-Frachter

Im leicht zugänglichen, weil fast ebenerdigen Interieur gibt es neben guter Übersicht dank großzügiger Verglasung und kurzer Front ebenfalls viel Hartplastik, aber im hippen Look des Exterieurs mit seinen ovalen Elementen ansehnlich gemacht. Signifikant ist das wie eine Hochebene flache Armaturenbrett, das seinem Namen alle Ehre macht. Dazu zwei feste Screens für Zentralinstrument und Mittelkonsole, Netzfächer in den Türen und recht bequeme Sitze mit einer lässigen ovalen Aussparung im Genick, fertig ist der sympathische Urban Van. Zudem verzichtet man auf ein Handschuhfach, was enorm viel Raum schafft, möglicherweise für besonders sensible Fracht. Der Durchstieg gelingt hier auch deutlich besser als im eDeliver 7, dank flachem Boden.

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