UPS: Neues Deutschland-Drehkreuz

Der US-KEP-Logistiker investiert 160 Millionen Euro in ein neues Logistikzentrum in Langenhagen und hat die erste Bauphase begonnen.

Das neue Deutschlad-Drehkreuz von UPS in Langenhagen bei Hannover soll bis 2023 fertiggestellt werden. (Visualisierung: UPS)
Das neue Deutschlad-Drehkreuz von UPS in Langenhagen bei Hannover soll bis 2023 fertiggestellt werden. (Visualisierung: UPS)
Johannes Reichel
(erschienen bei LOGISTIK HEUTE von Melanie Endres)

UPS hat am 20. Februar mit einem symbolischen Spatenstich den Ausbau eines 160 Millionen Euro teuren Drehkreuzes in Langenhagen bei Hannover gestartet. Wie der KEP-Dienstleister am selben Tag bekannt gab, wird das Drehkreuz – nach eigenen Angaben eine der größten Einzelinvestitionen von UPS außerhalb der Vereinigten Staaten – nach Fertigstellung als wichtiges Bindeglied im europäischen und deutschen Netzwerk von UPS dienen und Unternehmen einen verbesserten Zugang zum Logistiknetzwerk des Unternehmens bieten.

„Das Wachstum des E-Commerce im Handel zwischen Unternehmen und im Einzelhandel – allein der Online-Einzelhandelsumsatz wird in diesem Jahr in Deutschland voraussichtlich fast 70 Milliarden Euro erreichen – hat eine beispiellose Nachfrage nach den Dienstleistungen von UPS geschaffen“, sagte Frank Sportolari, UPS Deutschland-Chef. „Der E-Commerce bietet kleinen und mittleren Unternehmen eine Plattform, um wie Micro-Multinationals zu handeln. Die Umgestaltung unseres bestehenden Sortier- und Distributionszentrums in Langenhagen bei Hannover wird Unternehmen jeglicher Größe helfen, neue Geschäftskunden und Verbraucher weltweit zuverlässig zu erreichen, sei es in Seoul, San Francisco oder Stuttgart.“

500 Neue Arbeitsplätze

Für das Drehkreuzes in Langenhagen sollen im Netzwerk von UPS bis zu 500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden und das sowohl in der Operation als auch in der Verwaltung, so die Angaben. Dank Automatisierungstechnik könne UPS die Sortierkapazität der Anlage verdoppeln – von 15.000 Paketen pro Stunde auf 30.000, wobei für sperrige Artikel ein separater Verarbeitungsfluss installiert werde.

Dr. Bernd Althusmann, Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, sagte: „Die Logistik gehört in Niedersachsen zu den wichtigsten Wirtschaftsbereichen und größten Arbeitgebern. Langenhagen und Hannover liegen mitten in Deutschland und im Herzen Europas – ein Potential, von dem die Logistikbranche wie kaum an anderen Standorten profitieren kann. Der Ausbau dieser UPS Niederlassung ist somit ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort der Region Hannover und gleichzeitig ein Türöffner für die Exportaktivitäten hiesiger Unternehmen.“

Zwei Bauphasen

Das neue Drehkreuz wird laut Pressemitteilung nach Abschluss des zweiten Bauabschnitts eine Fläche von 24.000 Quadratmetern umfassen. Die Fertigstellung ist UPS zufolge für 2023 geplant. In der ersten Bauphase werde neben der bestehenden Anlage ein neues Gebäude errichtet, das bis zum Sommer 2021 fertiggestellt werden soll. In der zweiten Phase soll dann das bestehende Sortier- und Verteilzentrum abgerissen und ein zweites Gebäude errichtet werden.

Nachhaltigkeit in Vordergrund

Aufgrund der globalen Nachhaltigkeitsziele von UPS wird das Drehkreuz nach dem Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) errichtet, so die Angaben. Zudem sollen Vorkehrungen zur Unterstützung der Elektrifizierung der Zustellflotte getroffen werden. Damit die Nachhaltigkeit nicht „an der Steckdose endet, bezieht UPS in Deutschland Strom – für die Fahrzeuge ebenso wie für die Niederlassungen – ausschließlich aus regenerativen Quellen“, heißt es in der Pressemeldung.

Teil eines europäischen Investitionsplans

Die neue Anlage sei Teil des mehrjährigen europäischen Investitionsplans des Unternehmens, der auf die Modernisierung und den Ausbau des UPS Netzwerks auf dem gesamten Kontinent abziele. Zu den Investitionen in Deutschland im Rahmen dieses Programms gehören demnach neue und modernisierte Drehkreuze in Bielefeld, Herne und Nürnberg, die die jüngsten europäischen Superhubs in London, Paris und Eindhoven ergänzen.