Verbrenner-Aus auch für Lkw: EU-Parlament votiert für ambitionierte Emissionsziele
Die Abgeordneten des Europaparlaments habe in der heutigen Debatte für deutlich verschärfte Anforderungen an die Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge gestimmt. Demnach muss der CO2-Ausstoß bis 2030 um mindestens 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2019/2020 sinken. In einem nächsten Schritt soll ab 2025 eine weitere Absenkung um 70 Prozent vorgeschrieben werden. Der dritte Schritt folgt 2040 mit einer Reduktion um 90 Prozent. Zudem befürworten die Parlamentarier, dass ab 2030 neu zugelassene Stadtbusse emissionsfrei sein sollten.
Nach Einschätzung des europäischen Herstellerverbandes ACEA ist, damit diese Ziele erreicht werden können, eine vollständige Systemtransformation in Europa erforderlich, an der alle öffentlichen und privaten Akteure im gesamten Ökosystem des Schwerlastverkehrs beteiligt sein müssen. Für Lkw- und Bushersteller stelle sich nicht die Frage, ob, sondern wie schnell sie dekarbonisieren können, erklärt Generaldirektorin Sigrid de Vries.
„Wir tragen unseren Teil dazu bei, indem wir die Fahrzeuge und Technologien bereitstellen, um den europäischen Straßenverkehr bis 2040 fossilfrei zu machen. Wenn es jedoch nicht gelingt, die Rahmenbedingungen zu schaffen, wird dies nicht nur den grünen Wandel unseres Sektors verlangsamen, sondern auch unsere globale Wettbewerbsfähigkeit gefährden.“
Die Hersteller würden Milliarden in emissionsfreie Technologien für batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge investieren. Die Technologie sei vorhanden, die Serienproduktion laufe zügig an. Das Fehlen einer Lade- und Tankinfrastruktur sowie das Fehlen wirksamer CO2-Bepreisungssysteme und Unterstützungsmaßnahmen zum Ersatz herkömmlicher Modelle durch emissionsfreie Alternativen sind jedoch große Hindernisse für den Übergang.
„Heute setzen wir ambitionierte Ziele, für einen klimafreundlichen LKW-Verkehr in Europa. Der Markt hat sich längst für die Elektromobilität entschieden, die Frage ist, ob die LKWs der Zukunft noch hier gebaut werden. Mit einer proaktiven Politik können wir den Automobilstandort Europa erhalten“, kommentierte Michael Bloss, klimapolitischer Sprecher der Grünen im EP, die Plenarabstimmung des EU-Parlaments zur Position für CO2-Flottengrenzwerte für Lkw.
Auch der groteske E-Fuel-Traum sei ausgeträumt. Die fossile Lobby torpediere damit die Modernisierung und riskiere, dass Europa weiter zurückfällt im Rennen um die zukünftigen Produktionsstandorte.
„Mit diesem Quatsch gefährden sie Arbeitsplätze in Europa“, so Bloss.
Deutlich anders positionierte sich Markus Ferber, CSU-Europaabgeordneter und verkehrspolitischer Sprecher der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament. Bereits im Vorfeld der Abstimmung hatte er für „einen verhältnismäßigen und praxisnahen Weg“ plädiert. Einer pauschalen Gesetzgebung oder „ideologiegetriebener Politik, die die Augen vor der Realität verschließt“, erteilte er eine Absage.
„Die Lkw auf Europas Straßen sind bereits jetzt sehr stark reguliert und damit extrem abhängig vom Brüsseler Regelkorsett. Betrachten wir die CO2-Flottenregulierung für schwere Nutzfahrzeuge, Maße & Gewichte und Instrumente wie Countemissions EU, müssen wir aufpassen, dass wir überall am selben Strang ziehen. Das ist die Kommission angesichts der ganzen Verbotspolitik, die es massiv aus Brüssel hagelt, der Transportindustrie schuldig“, so der CSU-Europaabgeordnete.
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