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Verkehrsministerium: Neue Förderung auch für gewerbliche Ladeinfrastruktur

Derzeit klafft eine Förderlücke für Ladeinfrastruktur im Bund. Das Ministerium kündigt zur Ladeinfrastuktur-Konferenz neue Förderungen für den privaten und gewerblichen Bereich, in Kombination mit PV und Speichern. Auch zur Schnellladeinfrastruktur soll es Incentives geben.

Will Ladeinfrastruktur wieder fördern: Verkehrsminister Volker Wissing kündigte ein Programm für Privat und Gewerbe an, das die Verknüpfung zu Photovoltaik und Speichern schafft. | Foto: BMDV
Will Ladeinfrastruktur wieder fördern: Verkehrsminister Volker Wissing kündigte ein Programm für Privat und Gewerbe an, das die Verknüpfung zu Photovoltaik und Speichern schafft. | Foto: BMDV
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Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Nach dem Auslaufen der alten Förderung will das Bundesverkehrsministerium (BMDV) jetzt neue Programme auflegen. Das kündigt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) bei der Ladeinfrastrukturkonferenz in Berlin an. Das Angebot soll sich in zwei Kanälen auf den gewerblichen und privaten Bereich beziehen und auch die Sektorkopplung mit Photovoltaikanlagen und Speichern einbeziehen.

"Schon bald starten wir zwei weitere Förderangebote, um Privathaushalte beim Bau von Ladestationen mit Eigenstromversorgung sowie Unternehmen bei der Errichtung von Schnellladeinfrastruktur zu unterstützen", erklärte der Minister.

Ein Programm peilt auf die Förderung der Eigenstromversorgung beim Laden in privaten Wohngebäuden durch die kombinierte Incentivierung von Ladestation, Photovoltaikanlage und Speicher. Es soll mit Fördermitteln in Höhe von bis zu 500 Millionen Euro ausgestattet werden und im Herbst 2023 starten. Voraussetzung für die Förderung ist das Vorhandensein eines Elektroautos. Ein weiteres Förderangebot wird den Aufbau von Schnellladeinfrastruktur inklusive eines Netzanschlusses für den Betrieb von gewerblich genutzten für Pkw und Lkw finanziell unterstützen. Für das Programm ist ein Volumen von insgesamt bis zu 400 Millionen Euro vorgesehen. Der Start soll noch im Sommer erfolgen.

Informationsplattform berät Akteure und Kommunen

Auf der Ladeinfrastruktur-Konferenz diskutierten die Podiumsgäste in drei Sessions über die Erfolge und Herausforderungen beim Aufbau der Ladeinfrastruktur, die Kommunen als Schlüsselakteure und das Laden von E-Lkw. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur stellt außerdem ihre neuesten Angebote vor, unter anderem die Publikation „Einfach E-Lkw laden“, eine neue Themenseite zur Ladeinfrastruktur für E-Lkw, den dritten Kurs der E-Learning-Plattform LadeLernTOOL, den Leitfaden „Einfach laden ohne Hindernisse“ für barrierefreie Ladeinfrastruktur sowie das Datenmonitoring im künftigen Deutschlandnetz. Sie gibt außerdem einen Ausblick auf die Umsetzung der „Lokalen Masterpläne“ zur Unterstützung der Kommunen bei der Ladeinfrastruktur-Planung und auf eine groß angelegte Studie zum privaten Laden an Wohngebäuden in Deutschland. Die Leitstelle plant und unterstützt im Auftrag des BMDV und unter dem Dach der bundeseigenen NOW GmbH die Aktivitäten zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland.

Die Konferenz unterstreiche die zentrale Bedeutung des Aufbaus einer flächendeckenden, bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur für den Erfolg der Elektromobilität, meinte das BMDV. Sie richtet sich an Entscheiderinnen und Entscheider auf EU-, Bundes-, Landes- und Kommunalebene, Unternehmen insbesondere aus der (Fahrzeug-)Industrie, Energieversorgung, Netzbetrieb sowie aus dem Bereich Betrieb und Herstellung von Ladeinfrastruktur und eine breite Fachöffentlichkeit.

Die meisten laden zuhause oder in der Arbeit

Etwa 60 bis 85 Prozent aller Ladevorgänge finden zu Hause oder am Arbeitsplatz statt, so die Einschätzung der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur. Das Förderprogramm des Verkehrsministeriums soll dort ansetzen und damit im Rahmen des bereits existierenden "Masterplans Ladeinfrastruktur II" die Benutzung von E-Autos in Deutschland attraktivieren. Das Ministerium rechnet mit einer hohen fünfstelligen Zahl an Anträgen privater Haushalte. Die Finanzierung soll erfolgen über den Klima- und Transformationsfonds (KTF), einem Sondervermögen in Höhe von rund 35 Milliarden Euro. Die Abwicklung übernimmt wie bisher die staatliche Förderbank KfW. Welche Höhe individuell aufgerufen werden kannt, will das Ministerium zu einem späteren Zeitpunkt verkünden.

Aktuelle Förderlücke soll geschlossen werden

Eine Förderung für private Ladestationen war noch unter Wissings Vorgänger Andreas Scheuer (CSU) 2020 eingeführt worden, für private Ladestationen sowie Firmen und Kommunen. Sie bezog sich allerdings nur auf die Stationen und Installation, mit einem Topf von 800 Millionen Euro, für die gewerblichen Lademöglichkeiten 350 Millionen. Diese Mittel sind längst ausgeschöpft, aktuell gibt es daher keine Förderung für private Ladeinfrastruktur im Bund. Mit der neuen Förderung privater Ladeinfrastruktur knüpft das BMDV hier an und ergänzt die Incentivierung für Photovoltaikanlagen und Speicher. Ein weiteres Programm soll gemäß Ministerium und ARD-Informationen den Aufbau von Schnellladeinfrastruktur sowie einen Netzanschluss für den Betrieb von gewerblich genutzten Pkw ansetzen und weitere 400 Millionen Euro bereithalten. Der Start ist auch bereits für Sommer geplant.

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