Volkswagen Nutzfahrzeuge feiert 25-jähriges Markenjubiläum

Vor einem Vierteljahrhundert wurde Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) als fünfte Konzernmarke gegründet. Die globalen Aktivitäten im Nutzfahrzeugsektor stellte man damit komplett neu auf. Eine nostalgische Rückschau mit Gründungsleiter Bernd Wiedemann.

Die Produktpalette der Volkswagen Nutzfahrzeuge aus dem Jahr 2006: Caddy 3, T5, Crafter und Constellation. | Foto: Volkswagen AG
Die Produktpalette der Volkswagen Nutzfahrzeuge aus dem Jahr 2006: Caddy 3, T5, Crafter und Constellation. | Foto: Volkswagen AG
Johannes Reichel
(erschienen bei Transport von Redaktion (allg.))

Am 5. November 1995 wurde am Standort Hannover die Etablierung einer weiteren Marke der Volkswagen AG verkündet. Volkswagen Nutzfahrzeuge sollte Tätigkeiten von der Produktplanung über Entwicklung, Einkauf und Produktion bis hin zum Vertrieb in sich vereinen. Zuständig zeichnete der damals 52-jährige Maschinenbauer Bernd Wiedemann, der bis dato Vizepräsident der brasilianischen Werke gewesen war. Dort erdachte er bereits ein Produktionskonzept, das Zulieferer mit einbezog und die Lkw-Herstellung voranbrachte. Wiedemann, der seit nunmehr 2006 im Ruhestand ist, schaut auf seine Anfangszeit zurück. Er betont, dass die direkte Berichterstattung an den Vorsitzenden des Konzernvorstandes ein Anliegen gewesen sei und seiner Meinung nach trotz der vielen verschiedenen Fertigungsstandorte gut gelungen sei.

 

Der Standort Hannover, intern auch als Unternehmensbereich Nutzfahrzeuge (UBN) bekannt, wurde zum neuen Leitwerk und begrüßte laut damaligem Betriebsratsvorsitzenden, Siegfried Schinowski, vor allem die Standort- und Beschäftigungssicherheit, die damit einherging. 1995 rollten dort 700 Bullis der vierten Generation, des T4, vom Band; mit dem LT2 war ein Kleintransporter-Nachfolger des auslaufenden LT bereits in Planung, heißt es vonseiten VWN. Um den Marktanteil von Volkswagen Nutzfahrzeugen in Europa zu steigern, wurde das Werk Hannover mit neuen Fertigungs- und Logistikkonzepten bedacht und die Produktpalette mit Blick auf Großserien erweitert. Das vorgenommene Ziel sei erreicht worden:

„In den vergangenen 25 Jahren hat sich Volkswagen Nutzfahrzeuge zu einer Marke mit riesiger Strahlkraft entwickelt. Mit unseren Fahrzeugen wie der T-Reihe, dem Crafter, dem Caddy oder dem Amarok begeistern wir Kunden auf der ganzen Welt“, so der heutige Vorsitzende von VWN, Carsten Intra. Zudem bedanke er sich bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie seien die Seele der Marke.

Der Montagestandort Poznań in Polen wurde damals zum Werk für Großserienproduktion umfunktioniert; seit 2004 wird der Caddy dort gebaut. Der erwähnte Crafter wurde 2006 als neue Kleintransporter-Reihe eingeführt und wird seit der neuesten Generation 2016 im eigens dafür erbauten Werk im polnischen Września hergestellt. Die Produktpalette erweitert der Amarok seit 2009. Die nunmehr fünfte Bulli-Generation, der T5, ist seit 2003 auf dem Markt und soll demnächst um eine elektrische Variante erweitert werden: Ab 2022 soll in Hannover der ID.Buzz vom Band laufen, so Intra. Bertina Murkovic, gegenwärtige Betriebsratsvorsitzende von VWN, summiert:

„1995 begann eine beispiellose Erfolgsgeschichte, auf die wir alle zu Recht stolz sein können. VWN steht heute als moderne Marke da, mit unverwechselbarem Profil und genießt Vertrauen in aller Welt. Unsere Arbeitsplätze sind zukunftsorientiert und gesichert.“

Fiona Nitschke