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Volta/Siemens/Maersk: Firmen fordern emissionsfreie Lkw ab 2035

Insgesamt 44 Firmen appellieren in einem offenen Brief an die EU-Kommission und fordern, dass ab 2035 alle neuen Trucks emissionsfrei sein müssen - per Gesetz.

Ab 2035 nur noch emissionsfrei: Das fordern 44 Unternehmen von der EU. (Symbolbild: Pixabay)
Ab 2035 nur noch emissionsfrei: Das fordern 44 Unternehmen von der EU. (Symbolbild: Pixabay)
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Redaktion (allg.)
(erschienen bei Transport von Nadine Bradl)

Die EU muss im Interesse des Klimas und der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit eine Führungsrolle übernehmen, indem sie sicherstellt, dass alle neuen Lastkraftwagen ab 2035 emissionsfrei sind, sagt die Unternehmenskoalition EV100+. In einem Brief an die EU-Kommission, unterzeichnet von Marken wie Siemens, Volta Trucks, Nippon Express, Contargo, Maersk, Unilever und PepsiCo, heißt es, dass die Frist bis 2035 nicht nur machbar, sondern auch notwendig ist, um die fossil betriebenen Lkw-Flotten rechtzeitig vollständig zu ersetzen und somit bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Verbindliche Regeln nötig

Ein Null-Emissions-Ziel für neue Lastkraftwagen bis 2035 würde Fahrzeugherstellern Investitionssicherheit bieten, um ihr Angebot an batterieelektrischen und mit grünem Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen zu erweitern, schreiben die Unternehmen weiter. Große Lkw-Hersteller hätten bereits angekündigt, dass die Hälfte ihres Umsatzes bis 2030 durch emissionsfreie Fahrzeuge generiert werden soll. Es seien jedoch verbindliche Regelungen erforderlich, um sicherzustellen, dass sowohl Investitionen als auch der Angebotshochlauf rechtzeitig erfolgen. In einigen Nischensegmenten - wie Baufahrzeugen - sei eine Verlängerung der Frist bis 2040 möglich. 

„Wir unterstützen die Führungsrolle der Europäischen Kommission beim Übergang von Lkw mit fossilen Brennstoffen zu sauberen, emissionsfreien Alternativen, die nicht nur die Einhaltung der EU- und internationalen Klimaziele gewährleisten, sondern auch die künftige industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas unterstützen“, sagt Sandra Roling, Verkehrsdirektorin der Climate Group.

Aber auch höhere CO2-Reduktionsziele für Lkw-Hersteller von -30 Prozent im Jahr 2027 und -65 Prozent im Jahr 2030 seien erforderlich, um sicherzustellen, dass das Angebot an saubereren Lkw in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts ansteigt, schreiben die Unternehmen. Sie betonen weiterhin, dass die EU-Kommission keine Kraftstoffgutschriften in die CO2-Ziele für Lkw aufnehmen soll, da diese nicht zur Lösung des Emissionsproblems schwerer Nutzfahrzeuge beitragen würden.

„Die Dekarbonisierung unserer Logistik ist entscheidend, um unser Netto-Null-Ziel für 2039 zu erreichen. Als Ladungseigentümer haben wir einige große Fortschritte bei der Begrenzung unserer Emissionen durch kritische Effizienzsteigerungen und die Reduzierung der Zahl der Lkw auf den Straßen gemacht, aber als Branche können wir noch mehr tun. Zusammen mit unseren EV100+-Partnern senden wir ein starkes Signal an die Europäische Kommission und die gesamte Industrie, um alle neuen Lastkraftwagen ab 2035 auf den Weg zu Null-Emissionen zu bringen. Die Lösungen zur Dekarbonisierung sind bereits da – aber wir müssen das Angebot an sauberen Lkw erhöhen“, sagt Michelle Grose, Vizepräsidentin, Globale Logistik und Abwicklung, Unilever.

Schneller Ladeinfrastruktur-Aufbau

Die Unternehmen fordern außerdem den EU-Gesetzgeber auf, die ehrgeizigen Ziele für die Lade- und Betankungsinfrastruktur – im Rahmen der Infrastrukturverordnung für alternative Kraftstoffe – so schnell wie möglich abzuschließen. Eine Überprüfung des Gesetzes im Jahr 2024 soll sicherstellen, dass die Ziele mit der erwarteten Marktakzeptanz von Elektro- und Wasserstoff-Lkw übereinstimmen, heißt es. Auch innovationsbereite Unternehmen und KMU werden gezielt finanziell unterstützt werden müssen, um die vorerst noch höheren Anschaffungskosten für emissionsfreie Lkw zu decken.

„Die Dekarbonisierung des Schwerverkehrs bis 2035 ist realistisch, erfordert jedoch ehrgeizige Entscheidungen und erhebliche Investitionen. Mit dem ersten der 125 Elektro-Lkw von DFDS in Betrieb und den restlichen im Jahr 2023 werden unsere Investitionen in die Tat umgesetzt. Herausforderungen bleiben jedoch ohne einen zügigen Aufbau von Ladeinfrastruktur und Betankungsinfrastruktur. Um diesen Übergang erfolgreich zu meistern, brauchen wir ein ehrgeiziges Ziel für emissionsfreie Lkw bis 2035 und rechtzeitig ausreichende Stromnetzkapazitäten", sagt Torben Carlsen, CEO, DFDS.

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