Volvo Trucks Miles Challenge: FH Electric fährt von München nach Berlin
Unter Begleitung und offizieller Verifizierung der unabhängigen Prüfgesellschaft Dekra hat Volvo Trucks seinen FH Electric auf die Reise von München nach Berlin geschickt, um dessen Langstreckeneignung zu testen. Der voll beladene Schwerlaster habe die 600 Kilometer ohne Probleme mit nur einer Zwischenladung bewältigt, berichtet der Hersteller in seiner Pressemeldung.
Ziel null Emissionen im Betrieb
Das Ergebnis spricht laut Christoph Fitz, Director New Vehicle Sales bei Volvo Trucks dafür, dass das Unternehmen dem „Ziel Zero Emissions“ einen großen Schritt näher gekommen sei. Dabei bedeutet Zero Emissions für Volvo Trucks „null Emissionen im Betrieb“. Das Unternehmen, so Fitz, beschleunige damit ganz klar den Umstieg auf moderne Antriebstechnologien:
„Mit der Miles Challenge zeigen wir, dass wir technologisch alle Bereiche abdecken können und den Technologiewandel vorantreiben.“
Begleitet und am Ende offiziell verifiziert wurde dieser erste echte Praxiseinsatz im normalen Frachttransport von zwei Dekra-Experten. Während einer Tageslenkzeit legte man eine Strecke von insgesamt 606 km zurück. Der seit September serienmäßig angebotene Volvo FH Electric mit 39-Tonnen Gesamtgewicht benötigte eine Zwischenladung am Autohof Selbitz, etwa acht Kilometer westlich von Hof. Gefahren wurde unter Alltagsbedingungen mit einer „praxisnahen“ Geschwindigkeit von 85 km/h. An Hilfssystemen kamen unter anderen I-See zum Einsatz, das durch eine intelligente Systemsteuerung die Leistung in Abhängigkeit zur Topografie optimal abstimmen soll.
Restreichweite knapp 130 Kilometer
Im Endergebnis stellten die Dekra-Prüfingenieure fest, dass der 666 PS starke E-Antrieb des FH Electric durchschnittlich 106 kWh/100 km verbraucht hatte. Während der Fahrt wurden aus der Bremsenergie insgesamt 119 kWh und somit 18 Prozent der verbrauchten Energie auf der Strecke rekuperiert, heißt es. Zudem verfügte die Batteriekapazität am Ziel mit 35 Prozent noch über eine Restreichweite von gut 130 Kilometern. Mit diesem Resultat im Rücken will das Unternehmen die Elektrifizierung des Schwerverkehrs weiter vorantreiben:
„Volvo Trucks hat sich das Ziel gesetzt, 2025 mindestens einen Anteil von 15 bis 20 Prozent elektrischer Lkw auf den Straßen zu haben. Zwischen 2028 bis 2030 soll die Mehrzahl der verkauften Lkw einen Elektroantrieb haben. So wollen wir uns von den fossilen Kraftstoffen lösen“, sagt Fitz.
Konkurrent zum klassischen Diesel
Um das Testergebnis zu untermauern, wurden auf derselben Strecke „mit führenden deutschen Nutzfahrzeugjournalisten am Steuer“ drei Testfahrten durchgeführt, berichtet Volvo Trucks. „Auch hier rangierte der elektrische Volvo mit nur geringen Abweichungen zwischen den unterschiedlichen Fahrern auf dem höchsten Wirtschaftlichkeitsniveau“. Alle Fahrer seien begeistert gewesen vom Fahrkomfort und der Leistungsfähigkeit des FH Electric. „Damit zeigt der emissionsfreie schwere Volvo, dass ein Elektro-Lkw auch schon heute auf Langstrecken in den Wettstreit mit dem klassischen Diesel gehen kann“, schließt der Bericht. Mit der Miles Challenge wollte Volvo Trucks in der Praxis feststellen, ob sich Elektro-Lkw auch in der schweren Variante für Langstrecken eignen, oder wirklich nur als leichte Version für städtische Lieferungen beziehungsweise Kurzstrecken geeignet sind. Dazu wollte man herausfinden, ob die Langstrecke mit nur einer Nachladung zu schaffen war.
Die Baureihe der schweren Elektro-Lkw mit den schweren Trucks Volvo FH Electric, Volvo FM Electric und Volvo FMX Electric in der Klasse bis 44 Tonnen ist seit September dieses Jahres in der Serienproduktion. Die mittelschweren Modelle Volvo FL Electric und Volvo FE Electric gibt es bereits seit 2019. Die schweren E-Lkw werden laut Hersteller von 2-3 Elektromotoren angetrieben und verfügen über 2-6 Batterien mit einer Batteriekapazität von 180-540 kWh. Die Reichweite wird mit bis zu 300 Kilometer angegeben, die Leistung mit „bis zu 330-490 kW (450-666 PS) Dauerleistung“.
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