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Volvo und Renault wollen modularen E-Van mit 800-Volt-Basis entwickeln

Bis 2030 soll sich der Markt der leichten Nutzfahrzeuge verdreifachen. Daran wollen die Gruppen teilhaben. Und kündigen die Entwicklung einer neuen LCV-Plattform an. 800 Volt-Technik, hohe Modularität und 30 Prozent niedrigere Betriebskosten. Logistiker CMA ebenfalls beteiligt.

Raum- und Energieeffizient soll der neue E-Van sein. | Foto: Renault
Raum- und Energieeffizient soll der neue E-Van sein. | Foto: Renault
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Johannes Reichel

Die Renault-Gruppe (Pkw) und die Volvo-Gruppe (Lkw) haben ein gemeinsames Unternehmen angekündigt, das die Entwicklung einer neuen Generation von elektrifizierten Transportern zum Ziel hat. Man erwartet, dass sich der Markt für leichte elektrische Nutzfahrzeuge bis 2030 verdreifacht und sieht gewaltige Potenziale im Bereich E-Commerce und Vermietdienste, so die Anbieter.

"Der Klimawandel beschleunigt die Notwendigkeit des Übergangs zur Elektrifizierung, künftige CO2-Vorschriften für den Warentransport und den Zugang zu Städten verändern das logistische Ökosystem drastisch. Professionelle Kunden sehen sich bereits mit einem zunehmenden Druck auf die Nutzungskosten und dem Bedarf an sichereren und vollständig vernetzten Fahrzeugen konfrontiert", argumentieren die Partner.

Darüber hinaus freue man sich auf den Beitritt von CMA CGM zu dem neuen Unternehmen. Renault und Volvo wollen sich um zusätzliche Investitionen und Geschäftspartner bemühen. Als globaler Akteur in allen Segmenten der Lieferkette soll CMA CGM das neue Unternehmen bei der Entwicklung geeigneter Lösungen unterstützen und das Know-how eines weltweit tätigen Logistikers einbringen.

Das neue Unternehmen will eine komplett neue Familie von "vollelektrischen und softwaredefinierten Fahrzeugen", wie es heißt, auf den Markt bringen. Die Produktion soll im Jahr 2026 anlaufen. Die Fahrzeuge werden auf einer neuen vollelektrischen LCV-Skateboard-Plattform gebaut, die eine hohe Modularität für verschiedene Aufbautypen zu niedrigen Kosten und einen Durchbruch bei den Sicherheitsanforderungen verspricht.

"Die Volvo Group ist bestrebt, ihren Kunden komplette Transportlösungen anzubieten, die ihnen helfen, ihre Wertschöpfungsketten zu dekarbonisieren. Wir sehen eine wachsende Nachfrage nach sauberem, effizientem und sicherem Stadtverkehr. Partnerschaft und Zusammenarbeit sind der Schlüssel, um dies zu erreichen", erklärt Martin Lundstedt, Präsident und CEO der Volvo Group.

Mit der neuen "Software Defined Vehicle-Architecture" verfüge das Fahrzeug über "nie dagewesene Funktionen zur Überwachung der Lieferaktivität und der Geschäftsleistung der Nutzer", wirbt man weiter. Dadurch sollen sich die Kosten für die Logistiker um 30 Prozent senken lassen. Die vernetzten Dienste, die durch die Software Defined Vehicle-Technologie ermöglicht werden, sollen den kompletten Lebenszyklus inkludiert sein. Der Transporter selbst soll eine hohe Kapazität für die urbane Mobilität bieten, eine hohe Flexibilität für maßgeschneiderte Lösungen, verschiedene Batteriekapazitäten mit einer für Transporter bisher beispiellosen 800-Volt-Schnelllade-Technologie.

"Elektrifizierung und Digitalisierung ebnen den Weg für eine Revolution auf dem Markt für leichte Nutzfahrzeuge. Die Renault Gruppe will bei diesem Wandel eine führende Rolle einnehmen und gleichzeitig eine solide Wertschöpfung sicherstellen. Das neue Unternehmen ist ein Start-up, das die komplementären Stärken dreier Champions vereint: eines führenden Lkw-Herstellers, eines Experten für maßgeschneiderte Dienstleistungen und Verfechters globaler Lieferketten und eines europäischen EV-Pioniers und Marktführers für leichte Nutzfahrzeuge", schwärmt Luca de Meo, CEO der Renault-Gruppe.

Unternehmen soll 2024 starten

Das Joint Venture soll seinen Betrieb Anfang 2024 aufnehmen, sofern alle behördlichen Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind. Der spätere Einstieg von CMA CGM in das Unternehmen steht ebenfalls unter dem Vorbehalt des behördlichen Genehmigungsverfahrens. Das Projekt wurde im Rahmen einer Aufforderung zur Einreichung von Projekten im Rahmen von France 2030 eingereicht. Das künftige Unternehmen soll zudem unter einer eigenen Corporate Identity firmieren und seinen Sitz in Frankreich haben.

Die beiden Gruppen unterzeichnen konkret verbindliche Vereinbarungen über die Gründung des neuen Unternehmens, an dem sie zunächst jeweils 50:50 beteiligt sein werden. Sie planen, in den nächsten drei Jahren jeweils 300 Millionen Euro zu investieren. Die CMA CGM-Gruppe unterzeichnet eine unverbindliche Absichtserklärung mit den Gruppen, sich an dem neuen Unternehmen zu beteiligen und 120 Mio. EUR über ihren Energiefonds PULSE zu investieren, der die Dekarbonisierung des Verkehrs- und Logistiksektors beschleunigen soll.

Die Volvo Group arbeitet über ihren Geschäftsbereich Renault Trucks und die Renault Group seit mehr als 35 Jahren im Bereich der leichten Nutzfahrzeuge bereits zusammen. So vertreibt man die Vans Renault Master und Trafic in beiden Netzwerken. Die Volvo Gruppe und die Renault Gruppe bleiben in allen anderen Bereichen Wettbewerber, betont man.

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