VW ADMT: Liefervertrag mit Mobileye soll autonome Transportdienste forcieren
Das Konzernunternehmen Volkswagen ADMT GmbH schließt nach einer umfangreichen Pilotphase mit Straßentests in Deutschland und den USA einen Kooperationsvertrag mit dem israelischen Technologie-Unternehmen Mobileye Global Inc. Es soll Software-, Hardware-Komponenten sowie digitale Karten für den selbstfahrenden ID.Buzz AD entwickeln und liefern. Kernstück der Vereinbarung ist die Lieferung und die Nutzung eines selbstfahrenden Systems (SDS) für eine spezielle Version des Volkswagen ID.Buzz, die seit 2021 für den autonomen Fahrbetrieb entwickelt wird. Es entspricht der sogenannten Level-4-Definition der Society of Automotive Engineers (SAE), wonach sich das autonome Fahrzeug in einem definierten Gebiet wie etwa einer Stadt selbst steuert.
Grundlage dafür sind diverse Software- und Hardware-Komponenten, darunter zwei unabhängige Hochleistungsrechner sowie 13 Kameras, neun Lidar- und fünf Radar-Einheiten. Jede dieser Sensor-Verbundarten ist in der Lage, eine 360 Grad-Umfelderfassung zu gewährleisten. Die autonomen Fahrzeuge sind für eine sichere und effiziente Steuerung stets online verbunden.
„Um autonome Shuttles in großen Stückzahlen auf die Straße zu bringen, braucht es die Kooperation starker Partner“, sagt Christian Senger, Vorstand für das Autonome Fahren, Mobilität und Transport (ADMT) bei Volkswagen Nutzfahrzeuge: „Wir entwickeln das erste vollautonome Großserienfahrzeug und Mobileye bringt den digitalen Fahrer an Bord.“
Synergie zur Konzern-Assistenz
Ein großer Vorteil der Kooperation ist die Synergie mit Systemen für das automatisierte Fahren im Konzern, Module können je nach Ausbaustufe über die SAE-Levels 2+ bis 4 gemeinsam genutzt werden. Entwicklungsziel der Volkswagen ADMT ist es, den vollelektrischen autonomen ID.Buzz AD ab 2026 Mobilitäts- und Transportdienste anbieten zu können. Die VW-Tochter ist dabei als Anbieter intelligenter Fahrzeugflotten und der dazugehörigen Softwareumfänge. Dazu gehört auch die Flottensteuerung: Die weitere VW-Tochter Konzerngesellschaft MOIA betreibt seit 2019 Europas größten privaten Ride-Pooling-Dienst in Hamburg und hat bislang mehr als zehn Millionen Fahrgästen befördert. Sie bringt ihr Know-how aus der Praxis in die Entwicklung ein.
Auch im Pakettransport Potenziale
Ein weiterer Anwendungsfall selbstfahrender Fahrzeuge ist zum Beispiel der Transport von Paketen. Der Logistikmarkt ist in den letzten Jahren aufgrund des steigenden Anteils des E-Commerce stark gewachsen. Die Lieferkapazität ist aufgrund des Fahrermangels bereits eine der größten Herausforderungen für die Branche. Autonome Transporte werden daher für die Branche eine mögliche Lösung sein, um die Lieferfähigkeit langfristig zu sichern und am Marktwachstum zu partizipieren. Die Sparte arbeitet am autonomen Gütertransport für verschiedene Branchen als zweite wichtige Säule neben dem autonomen Personentransport. Autonome Fahrzeuge sollen dabei selbstständig Be- und Entladestationen oder auch Kundenadressen anfahren können.
Fahrermangel kann gemildert werden
Insgesamt lösen autonome Fahrzeuge für Mobilitäts- und Transportdienste den Fahrermangel, der seit vielen Jahren besteht. Robo-Shuttles fördern sowohl die Lebensqualität als auch die wirtschaftliche Entwicklung der Städte.
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