VW Nutzfahrzeuge vermeldet Rekordzahlen und sieht Elektrifizierung alternativlos
Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat zum dritten Mal in Folge sein Jahresergebnis signifikant gesteigert und mit 873 Millionen Euro (VJ 529 Millionen Euro) einen Rekordwert erreicht. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um mehr als 30 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro (VJ 11,5 Milliarden Euro). Dank konsequenter Umsetzung der Unternehmensstrategie GRIP 2030 mit dazugehörigem Performance Programm erwirtschaftete die Nutzfahrzeugsparte aus Hannover eine operative Umsatzrendite von 5,7 Prozent (VJ 4,6 Prozent) und befindet sich damit auf ihrem strategischen Zielkurs.
Für das laufende Jahr kündigte VWN CEO Carsten Intra ein Modellfeuerwerk an: 2024 werden der neue Transporter und der neue California ihre Weltpremiere feiern, fast alle Fahrzeuge erhalten signifikante Updates. Während der Jahrespressekonferenz präsentiert Vertriebs- und Marketing-Vorstand Lars Krause zudem den ID. Buzz GTX im Rahmen einer digitalen Weltpremiere. Im Jahr 2023 hat Volkswagen Nutzfahrzeuge 409.400 Fahrzeuge an Kunden übergeben, eine Steigerung von rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die positive Entwicklung zeigt sich dabei durchgehend bei allen Fahrzeugen von VWN und in allen Regionen.
Elektrofahrzeuge legen stark zu
Insgesamt viermal höher als im Vorjahr ist die Zahl bei den Elektrofahrzeugen: 29.300 an Kunden übergebene Fahrzeuge führen zu einer Quote von 7,1 Prozent batterieelektrischer Fahrzeuge. An der weiteren Elektrifizierung führe kein Weg vorbei, sie sei schlicht alternativlos, erklärte Intra. Im Hinblick auf neuerliche Debatten zum Verbrennerausstieg 2035 wünschte sich Intra mehr Klarheit und Planungssicherheit von der Politik. Eine kürzere Phase des Übergangs sei hier sicherlich besser, auch wenn man damit rechne, dass es im gewerblichen Bereich etwas länger dauern könne. Hier sei zwischenzeitlich auch die weitere Optimierung der Verbrenner- und Multienergieplattformen nötig. Dennoch soll bereits bis 2030 der BEV-Anteil auf 55 Prozent steigen.
Allerdings sei die Transformation zur E-Mobilität sehr herausfordernd wie Finanzchef Michael Obrowski konstatierte. Speziell auch in Deutschland hätten die polititschen Rahmenbedingungen zuletzt nicht geholfen, mahnte der Manager. Die Wirtschaftslage sei generell schwierig, in Europa und den USA. Man spüre trotz nachlassender Inflation noch immer eine gewisse Zurückhaltung bei den Investitionen. Es gelte aber jetzt, dranzubleiben. Hier wolle man im Laufe des Jahres auch weitere preislich attraktive Angebote machen, ergänzte Marketings- und Vertriebsvorstand Lars Krause. Damit wolle man auch der aggressiven Preispolitik chinesischer Marken begegnen, so Krause weiter.
Umsatz, operatives Ergebnis und Rendite sowie Cashflow auf Rekordniveau
Das solide Finanzergebnis mit Zuwächsen in den Bereichen Umsatz, operatives Ergebnis und Umsatzrendite spiegelt einerseits das Interesse der Kunden an den Fahrzeugen von VWN wider. Andererseits wirkt insbesondere die hohe Kostendisziplin, die sich Volkswagen Nutzfahrzeuge schon seit mehreren Jahren mit der Unternehmensstrategie GRIP 2030 und dem dazu gehörigen Performance Programm zum Ziel setzt. Für Finanz- und IT-Vorstand Michael Obrowski ist daneben vor allem der Netto-Cash-Flow eine überaus wichtige Kennzahl:
„Nach minus 259 Millionen Euro im Jahr 2022 haben wir das zurückliegende Jahr mit einem positivem Netto-Cash-Flow von 683 Millionen Euro abgeschlossen.“ Das Finanzergebnis 2023 gibt der Marke aus Hannover den notwendigen finanziellen Spielraum für das Modellfeuerwerk 2024 sowie die Transformation der Teams und Werke.
„Wir entwickeln Volkswagen Nutzfahrzeuge zum Anbieter einer nachhaltigen mobilen Zukunft“, fasst Obrowski zusammen.
Modellfeuerwerk 2024 startet mit ID. Buzz GTX
Auf Basis der Weichenstellungen aus dem Vorjahr und den aktuellen Geschäftszahlen spricht VWN CEO Carsten Intra von einem wahren Modellfeuerwerk im Jahr 2024: „Nahezu alle Modelle kommen entweder neu–oder mit einer spürbaren Aufwertung.“ Auf der IAA Transportation in Hannover im Herbst wird der neue Transporter seine Premiere feiern. Gewerbekunden sollen mit mehr Ladevolumen, mehr Zuladung, höhere Anhängelasten und ein breites Antriebsspektrum aus Turbodiesel, Plug-in-Hybrid und reinem Elektroantrieb bekommen.
Der Multivan wird 2024 als 4MOTION vorgestellt, der ebenfalls als Plug-in-Hybrid eine spannende Innovation bietet: Während die Vorderachse vom Verbrenner-Aggregat angetrieben wird, übernimmt ein Elektromotor die Hinterachse. So ist eine effiziente und auch leichtere Umsetzung des Allradantriebs möglich, wirbt der Hersteller.
Crafter erhält noch ein Technik-Update
Der Crafter startet bereits im ersten Halbjahr 2024 mit einer komplett neuen Cockpit-Landschaft und einer Vielzahl hilfreicher Assistenten in den Vorverkauf: vom Abbiegeassistenten über ein Notbremssystem bis hin zu Spurhalte- und Spurwechselassistenten. Viele der neuen Systeme werden im neuen Crafter bereits zur Grundausstattung gehören. Auch für den Caddy beginnt 2024 das Elektrozeitalter. Er kommt als Plug-in-Hybrid in der Kombination aus 1,5 Liter Benzinmotor und schnellladefähigem E-Antrieb. Alle Caddy Modelle erhalten zudem eine signifikante Aufwertung mit einem neuen digitalen Cockpit und einer Reihe von intelligenten Assistenten.
Während der Jahrespressekonferenz stellt Marketing- und Vertriebs-Vorstand Lars Krause das jüngste Mitglied der ID. Buzz Familie vor: den ID. Buzz GTX. Mit einer Leistung von 250 kW (340 PS) ist er der stärkste Serien Bulli aller Zeiten. Dank einer E-Maschine an der Vorder- und Hinterachse bietet er 4MOTION-Allradantrieb. Auf den Markt kommt der ID. Buzz GTX in zwei Versionen: mit Normalradstand und einer neuen 79-kWh-Batterie (Energiegehalt brutto: 84 kWh) sowie mit verlängertem Radstand und einer daran gekoppelten, ebenfalls neuen 86-kWh-Batterie (brutto: 91 kWh). Die Markteinführung beider ID. Buzz GTX erfolgt im zweiten Halbjahr; der Vorverkauf startet im Sommer.
SPACE-Fahrzeugfamilie stärkt Nutzfahrzeugkompetenz
Mit Blick auf die Planung über das aktuelle Jahrzehnt hinaus, erläutert Intra die Entwicklung der SPACE-Fahrzeugfamilie. Auf Basis der Konzernplattform SSP wird VWN eine eigene Nutzfahrzeugplattform für Fahrzeuge im B- und C-Segment entwickeln – für Personen- und Gütertransport.
„Das erste Fahrzeug der SPACE-Familie wird ein vollelektrischer Crafter sein. Er soll bereits 2028 vom Band rollen. Übrigens gilt auch für alle weiteren Modelle der Familie: Es handelt sich durchweg um vollelektrische Fahrzeuge“ erklärt der VWN CEO.
Die SPACE-Modelle sollen künftig an allen drei Standorten von VWN in Deutschland und Polen gefertigt werden und die Auslastung der Werke garantieren. Entwicklung des Autonomen Fahrens im Plan Um die mobile Zukunft geht es auch beim Thema Autonomes Fahren. Volkswagen Nutzfahrzeuge ist im Konzern für die Entwicklung und den Einsatz von MaaS- und TaaS-Lösungen verantwortlich (Mobility und Transport as a Service). Tests in München, Austin (Texas, USA) und Hamburg mit einem Vorserienmodell des autonom fahrenden ID. Buzz verlaufen allesamt nach Plan. Für das laufende Jahr kündigte Carsten Intra erste Testfahrten mit echten Kundinnen und Kunden beim Mobilitätsdienstleister MOIA in Hamburg an.
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