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Wegen Coronavirus: Nachfrage nach Lagerfläche steigt sprunghaft

Die COVID-19-Pandemie stellt das Logistiknetzwerk der deutschen Lebensmitteleinzelhändler auf den Prüfstand. Dem Handel gehen in diesen Tagen die Lagerflächen aus.

Appelliert an Kommunen, mehr Flächen für Logistikimmobilien zur Verfügung zu stellen: Kuno Neumeier, Geschäftsführer von Logivest und Sprecher des BVL-Themenkreises Logistikimmobilien. | Bild: Logivest
Appelliert an Kommunen, mehr Flächen für Logistikimmobilien zur Verfügung zu stellen: Kuno Neumeier, Geschäftsführer von Logivest und Sprecher des BVL-Themenkreises Logistikimmobilien. | Bild: Logivest
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Tobias Schweikl

Im Lebensmitteileinzelhandel werden die Lagerflächen knapp. Logistikdienstleister und Entwickler von Logistikimmobilien helfen aktuell mit kurzfristigen Vermietungen aus. Doch langfristig, so der Themenkreis Logistikimmobilien der Bundesvereingung Logistik (BVL) e.V., sollen Kommunen mehr Fläche für Distributionszentren zur Verfügung stellen.

Obwohl sowohl Supermärkte als auch Discounter auf „Weihnachtsmodus“ umgeschaltet haben, sind zeitweise stark nachgefragte Artikel ausverkauft. Den Flaschenhals bilden laut dem BVL-Themenkreis Logistikimmobilien nicht nur Produktion, Personal und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer, sondern auch Lagerflächen. Bereits seit zwei Wochen seien Edeka, Rewe, Aldi & Co. auf Flächensuche.

„Bei den Maklerhäusern stehen die Telefone nicht mehr still. Innerhalb von drei Tagen erreichten alleine uns Anfragen über insgesamt eine Million Quadratmeter Lagerfläche – fast alle aus dem Lebensmitteleinzelhandel und dem Medizinbereich“, berichtet Kuno Neumeier, Logivest-Geschäftsführer und Sprecher des Themenkreises Logistikimmobilien.

Zum Vergleich: 2019 wurden deutschlandweit insgesamt 4,2 Millionen Quadratmeter neue Logistikflächen über alle Branchen hinweg entwickelt. Der Bedarf lag laut Experten aber bei mehr als sieben Millionen Quadratmetern.

Schnelle Hilfe

Um die Situation zu entspannen, überlassen derzeit einige Logistikimmobilienentwickler neue Lagerflächen, die langfristig vermietet werden sollten, Handelsunternehmen für drei bis sechs Monate zur Miete. Auch Industrieunternehmen und Spediteure stellen der Retailbranche und den Handelslogistikern kurzfristig freie Flächen zur Verfügung.

Die Wirth Gruppe und die Stadt Philippsburg entschieden beispielsweise spontan, dem Handelslogistikspezialisten Pfenning aus Heddesheim flexible Lagerkapazitäten auf dem Gelände eines neuen Gewerbeparks zur Verfügung zu stellen, weil der Dienstleister in seinem Logistikzentrum aus allen Nähten platzt. Das Landratsamt Karlsruhe erteilte für die Lagerung von Non-Food-Artikel unbürokratisch eine Ausnahmegenehmigung.

„Das ist ein gutes Beispiel, wie man Lieferketten unbürokratisch aufrechterhalten kann. Dem müssten aber viele andere folgen, damit sich die Lage entspannt“, betont Neumeier.

Dem Themenkreis Logistikimmobilien zufolge macht die aktuelle Corona-Krise deutlich, welche wichtige Rolle die Logistik spielt, um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung permanent zu gewährleisten. Immobilienexperte Neumeier hofft, dass die Kommunen künftig eher bereit sind, mehr Flächen als bisher für Logistik in ihren Gewerbegebieten zur Verfügung zu stellen. Insbesondere rund um Metropolen herrscht seit Jahren ein Mangel an Logistikflächen.

Der Themenkreis Logistikimmobilien der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. versteht sich als Plattform für den Austausch und für einen differenzierten Dialog der unterschiedlichen öffentlichen und privaten Stakeholder (Nutzer, Entwickler, Mietnutzer, Planungsbeauftragte, Makler). Sponsoren im Unterstützerkreis des BVL-Themenkreises Logistikimmobilien sind: Deka Immobilien GmbH, DSV Solutions GmbH, LIP Invest GmbH, Logivest GmbH, WISAG Facility Service Holding GmbH sowie die Logix Initiative.

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