Wittich vergrößert Zentrallager für Fahrzeugteile

Bielefelder Großhändler und Werkstattausrüster trägt Nachfrage und Vielfalt an Fahrzeugkomponenten mit dem Bau einer neuen Lagerhalle Rechnung. Zudem soll eine neue Software die Logistik der Ersatzteile optimieren.

Der Entwurf der geplanten Halle für Wittich in der Visualisierung der beauftragten Architekten. Foto: Ruschke + Ernst Architekten.
Der Entwurf der geplanten Halle für Wittich in der Visualisierung der beauftragten Architekten. Foto: Ruschke + Ernst Architekten.
Johannes Reichel
(erschienen bei PROFI-Werkstatt von Claudia Leistritz)

Neue Fahrzeugmodelle und Technologien erfordern immer mehr und verschiedenste Ersatzteile und Komponenten für Werkstätten. In Reaktion auf die daraus folgenden, gestiegenen Anforderungen an Lagerkapazitäten erweitert das Familienunternehmen nun seine Lagerfläche um das Doppelte und erstellt neben dem bisherigen Zentrallager in Bielefeld einen Neubau. Die Halle soll in neun Monaten bezugsfertig sein und mit dem 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2022 in Betrieb gehen. Das Vorhaben werde bereits seit drei Jahren geplant und soll in diesen Tagen mit dem Abbruch von zwei Altgebäuden am Standort an der Eckendorfer Straße in Bielefeld beginnen. Somit entstünde eine weitere, auf drei Stockwerke verteilte Lager- und Kommissionierfläche von etwa 3.800 Quadratmetern.

Es handele sich mit einem Betrag von rund 3,5 Millionen Euro um die größte Einzelinvestition in der Familiengeschichte, berichtet das Unternehmen, das über mehrere Standorte im norddeutschen Raum verfügt. Weitere Aufwendungen erforderten die Inneneinrichtung sowie eine parallel zum Bau neu zu entwickelnde Logistiksoftware, die die Warenabwicklung beschleunigen soll.

„Ziel ist es, den Warenfluss vom Hersteller bis zur Werkstatt oder zum Einzelhandel auf ein ganz neues Level zu heben“, so Geschäftsführer Matthias Wittich. Man rechne mit einem deutlichen Anstieg der jederzeit verfügbaren Teile auf etwa 180.000, zudem werde das Sortiment auch um Artikel weiterer Hersteller erweitert.

Auch soll der Auslieferungsprozess kundenspezifisch angepasst werden können: „Wir arbeiten an differenzierten Preisen für Expresslieferungen und für Lagerbestellungen, die erst binnen drei Tagen beim Kunden sein müssen.“ Da nicht jedes Produkt sofort in den Werkstätten benötigt werde, könne man die Touren der rund 100 Lieferfahrzeuge entsprechend effizienter und in der Folge auch ökologischer ausrichten. Hohe Qualität von Produkt wie Service würden im Wettbewerb auch zukünftig zählen, um aber den Vorsprung gegenüber Konkurrenten aus Osteuropa halten zu können seien intelligentere Abläufe nötig, so Wittich.