Zukunft der Logistik in Bayern: 10 Schlüsselforderungen vor der Landtagswahl stärken Infrastruktur und Klimaschutz

Vor der anstehenden Landtagswahl in Bayern präsentierten MAN Truck & Bus, der Landesverband Bayerischer Spediteure e.V (LBS) und der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen (LBT) ein gemeinsames Positionspapier zur Zukunft der Logistik im Freistaat. Hauptaugenmerk liegt auf der Stärkung des Logistikstandortes Bayern, dem Vorstoß in eine umweltfreundliche Zukunft und dem Ausbau einer robusten Infrastruktur.

Christoph Huber, Geschäftsführer von MAN Truck & Bus Deutschland, sagt dazu: „Bayern ist Logistikland und Vorbild für einen effizienten Warengüterverkehr. Damit das auch in Zukunft so bleibt, gilt es nun wichtige Weichenstellungen vorzunehmen. Deshalb sind wir im engen Dialog mit der Politik. Nur gemeinsam können wir den Logistiksektor dekarbonisieren und digitalisieren – sowie gleichzeitig den Bedarf von Menschen und Wirtschaft decken.“

Henning R. Mack, Präsident des LBS – Landesverband Bayerischer Spediteure e.V, erhänzt: „Logistik ist ein komplexes System, bei dem ein Rad ins andere greift. Nur so können stabile Lieferketten existieren. Darum stehen diese zehn Forderungen in engem Zusammenhang untereinander. Wir erheben sie auch nicht für uns allein. Als Querschnittsdienstleister ist die Logistik hier der Indikator für den Bedarf aller Wirtschaftszweige.“

Reinhold Fisel, Präsident des LBT: „Wir brauchen dringend eine Entbürokratisierung und Beschleunigung bei Führerscheinerwerb und Fahrer*innen-Anwerbung, die Zweckbindung der Lkw Maut ist aufrechtzuerhalten und biogene Kraftstoffe müssen steuerlich begünstigt werden.

Zehn Punkte für eine leistungsfähigere und nachhaltigere Wirtschaft in Bayern

Transport und Logistik gelten als essenziell für die Wirtschaft Bayerns. Vor diesem Hintergrund formulierten die Vertreter zehn zentrale Forderungen:

1. Investitionen in den Ausbau und Erhalt der Straßeninfrastruktur, insbesondere angesichts einer prognostizierten Zunahme des Straßengüterverkehrs um 54% bis zum Jahr 2051.
2. Verbesserung der Parkmöglichkeiten an Hauptverkehrsadern durch den Einsatz moderner digitaler Lösungen.
3. Eine engere Verknüpfung von Straßen- und Schienenverkehr, wobei ein kapazitativer Ausbau des Schienengüterverkehrs und der Bau neuer Umschlaganlagen im Fokus stehen.
4. Um den steigenden Datenmengen gerecht zu werden, wird ein Ausbau der digitalen Infrastruktur gefordert. Hierzu könnten Anpassungen der Bauordnung und Entlastungen für Bauämter beitragen.
5. Betonung der Elektrifizierung im Nutzfahrzeugbereich mit einem gezielten Ausbau der Ladeinfrastruktur und der Förderung erneuerbarer Energien.
6. Die Entwicklung einer flächendeckenden Wasserstoffinfrastruktur, die auf die Bedürfnisse von Nutzfahrzeugen zugeschnitten ist, während biogene Kraftstoffe weiterhin unterstützt werden sollten.
7. Verwendung der Einnahmen aus der CO2-Maut spezifisch für den Ausbau der klimaneutralen Straßenverkehrsinfrastruktur.
8. Die Arbeit von Lkw-Fahrern und -Fahrerinnen soll stärker anerkannt und deren Image verbessert werden.
9. Die Branche betont die Notwendigkeit, den Fokus auf die Fachkräfteförderung in der Nutzfahrzeugindustrie und Logistik zu legen und bürokratische Hürden abzubauen.
10. Schließlich sollen Genehmigungsprozesse für Großraum- und Schwertransporte vereinfacht und digitale Assistenzsysteme erweitert werden.