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Zukunftskongress Logistik: Auch die vierte industrielle Revolution beginnt mit dem ersten Schritt

Wie Industrie 4.0 in Unternehmen erfolgreich umgesetzt werden kann, das wurde auf dem Zukunftskongress Logistik diskutiert. Das Fazit der Fachleute: Einfach mal anfangen!
Zukunftskongress 2016 in Dortmund: Laut Fraunhofer-IML-Chef Prof. Dr. Michael ten Hompel (auf der Bühne stehend) wird sich eine sogenannte Social Networked Industry entwickeln. (Foto: Jörgl)
Zukunftskongress 2016 in Dortmund: Laut Fraunhofer-IML-Chef Prof. Dr. Michael ten Hompel (auf der Bühne stehend) wird sich eine sogenannte Social Networked Industry entwickeln. (Foto: Jörgl)
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Tobias Schweikl

Mögliche Wege, wie Unternehmen die vierte industrielle Revolution meistern können, zeigte der „Zukunftskongress Logistik – 34. Dortmunder Gespräche“ am 13. und 14. September auf. Zu der Veranstaltung des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML und dem EffizienzCluster LogistikRuhr reisten dieses Jahr mehr als 500 Besucher an.Prof. Dr. Michael ten Hompel, Chef des Fraunhofer IML, gewährte in seiner Eröffnungsrede den Teilnehmern einen Einblick in die Welt nach der vierten industriellen Revolution. Dem Dortmunder Wissenschaftler zufolge wird eine sogenannte Social Networked Industry entstehen. „Menschen und Maschinen agieren darin gemeinsam in sozialen Netzwerken als gleichwertige Partner“, prognostizierte ten Hompel. Laut dem Forscher dürfen kleinere Firmen hierzulande jetzt nicht abwarten, was große Konzerne in Sachen Industrie 4.0 machen. Statt lange zu diskutieren und immer neue Verfahren zu entwickeln, muss seiner Meinung nach die Devise gelten: einfach machen.

Probieren geht vor studieren


Die Logistik könne nur dann an der Spitze der vierten industriellen Revolution stehen, wenn Lösungen schnell umgesetzt und ausgestattet werden. Nur so ließen sich Fehler schnell erkennen und korrigieren. „Man muss gar nicht den großen Wurf planen, auch kleine Projekte können für Unternehmen schnell Vorteile bringen“, so ten Hompel. Wie günstig heutzutage einfache Lösungen sein können, zeigte der Forscher am Beispiel des im Fraunhofer IML entwickelten „Brainbutton“ auf. Mithilfe Dutzender dieser Cyberphysischen Systeme in Größe einer Münze und Bluetooth-Verbindung lassen sich beispielsweise Materialflüsse in Logistikzentren in Echtzeit analysieren – ganz ohne GPS-Technologie. „So ein Button kostet gerade einmal 3,70 Euro“, betonte ten Hompel. Er berichtete auch, dass inzwischen sieben Unternehmen mit dem Fraunhofer IML in sogenannten Labs an diversen Lösungen in Sachen Digitalisierung oder Industrie 4.0 arbeiten. Zuletzt ist der Pharmaspezialist Boehringer Ingelheim dazugekommen.
Um insbesondere Mittelständler auf den Weg in Richtung Industrie 4.0 zu bringen, setzt das Fraunhofer IML auf das „Kompetenzzentrum 4.0“. „Mittelständler sind leider noch sehr zurückhaltend in Sachen Industrie 4.0, aber das ist grundverkehrt“, betonte Prof. Dr. Michael Henke, Institutsleiter für den Bereich Unternehmenslogistik am Fraunhofer IML, gegenüber Journalisten in einer Presseveranstaltung. Seine Mission ist es, Unternehmen aufzuzeigen, welche neuen Geschäftsmodelle sie entwickeln könnten. Henke ist unter anderem in ein Projekt involviert, in dem für das Händlernetzwerk Holzland ein virtuelles Lager entwickelt wird.
Das Fraunhofer IML will künftig mehr Firmen für Digitalisierungsthemen begeistern, in dem es Interessierte auf eine kostenlose Busreise zu Vorzeigeunternehmen in Sachen Industrie 4.0 mitnimmt. „Man muss kein Sabbatical im Silicon Valley machen und sich einen Hipster-Bart wachsen lassen. Wir fahren mit einem Bus durchs Ruhrgebiet und schauen ein paar gute Beispiele an. Das ist sinnvoller“, so Henke.

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